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DOI: 10.1055/s-0031-1274730
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Spinalkanal – Welche Methode eignet sich besser zur Darstellung epiduraler Läsionen?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
24. Januar 2012 (online)
Die kontrastverstärkte Turbo-Fast-Spin-Echo-MRT (FSE) mit Fettsättigung hat bei hohen Feldstärken ein verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis bei gleichzeitig geringerem Kontrast. Dies wirkt sich bei der Beurteilung des Spinalkanals ungünstig auf die Beurteilbarkeit aus. Shah et al. prüften, ob die FLAIR-Technologie besser geeignet ist.
AJR Am J Roentgenol 2011; 197: 697–703
Drei erfahrene Radiologen beurteilten die Sichtbarkeit von Läsionen nach einem Punktwertsystem von 1–7. Bei einer Bewertung mit 1 waren die Auffälligkeiten mit der FLAIR-Sequenz (FLAIR = Fluid Attenuated Inversion Recovery) besser zu erkennen und bei 7 im FSE. 143 Patienten waren 18–90 Jahre alt und bekamen die Untersuchungen in unterschiedlicher Reihenfolge. Die Anfertigungsdauer war für die Techniken mit 3,5–4 min nicht verschieden. 129 MRT zeigten Knochenläsionen, 138 Bandscheiben-Osteophyten-Komplexe und 68 andere Auffälligkeiten. 56 von 68 epiduralen Befunden waren Metastasen. Eine Läsion entging der FSE wegen Bewegungsartefakten. Ansonsten wurden alle Befunde mit beiden Techniken abgebildet.
Die Radiologen beurteilten den Kontrast zwischen Rückenmark und Liquor in den FLAIR-Sequenzen signifikant günstiger (p < 0,0001). Knochenläsionen, Bandscheiben-OsTophyten-Komplexe und andere Läsionen waren nach der visuellen Skala mit der FLAIR-Sequenz geringfügig besser zu erkennen. Die Berücksichtigung der Untersuchungsreihenfolge und der Injektionszeit des Kontrastmittels änderte die Ergebnisse nicht. Die Übereinstimmung zwischen den Beurteilungen war mäßig. Die Autoren führen dies auf die visuelle Skala zurück, bei der die Möglichkeit feiner Unterscheidungen zu unterschiedlichen Resultaten beigetragen habe.
Fazit
Laut den Autoren gelang die Darstellung epiduraler Läsionen mit der FLAIR-Technologie besser als mit der FSE-MRT. Die schärfere Kontrastierung sei möglicherweise auch bei der Beurteilung intraduraler Erkrankungen hilfreich.
Dr. Susanne Krome, Melle