Sprache · Stimme · Gehör 2011; 35(02): e77-e86
DOI: 10.1055/s-0030-1280763
Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Selbstwert von stotternden Kindern und Jugendlichen – Einfluss auf Sprechverhalten und Erleben von Stottern

Self-Esteem of Children and Adolescents who Stutter – Impact on Speech Behaviour and Stuttering Experience
H. Zückner
1   Lehranstalt für Logopädie Aachen, Sektion Klinische Kognitionsforschung, Neurologische Klinik, Medizinische Fakultät, RWTH Aachen University
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
04. Juli 2011 (online)

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Zusammenfassung

Diese Studie untersuchte den Selbstwert von 171 stotternden Kindern und Jugendlichen im Alter von 8–15 Jahren, unterteilt in 4 Altersgruppen. Die geschlechterbezogenen Ergebnisse zeigen, dass das Selbstwertgefühl von stotternden Kindern und Jugendlichen für den Gesamtselbstwert, aber auch für den schul-, freizeit- und familienbezogenen Selbstwert für die gesamte Gruppe über dem von nicht stotternden Kindern und Jugendlichen liegt. Getrennt nach Altersgruppen wird deutlich, dass der Selbstwert der jüngeren Kinder deutlich über dem von nicht stotternden Kindern liegt. Insgesamt sinkt der Selbstwert bei stotternden Kindern vom 8. bis zum 16. Lebensjahr kontinuierlich bei beiden Geschlechtern. Daten zum Kommunikationsverhalten und therapiebezogene Daten belegen analoge Entwicklungen mit dem Selbstwert und weisen Unterschiede zwischen stotternden Jungen und Mädchen auf.

Abstract

This study examined the self-esteem of 171 children and adolescents who stutter between 8 and 15 years, divided in 4 age groups. The gender-related results show that for the whole group, general self-esteem but also school, family and peer group related self-esteem is higher than for the non-stuttering group. The age-related results show that self-esteem of younger participants is significantly above that of the non-stuttering age group. Self-esteem of stuttering children and adolescents continuously declines from the age of 8–15 for the male and female group. Data from communication behaviour and therapy related data show analogous results and differences between male and female participants.