Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71(4): 255-259
DOI: 10.1055/s-0030-1270756
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Digitale Galaktoskopie der 2. Generation

2nd Generation Digital GalactoscopyR. Schulz-Wendtland1 , M. Meier-Meitinger1 , B. Adamietz1 , E. Wenkel1 , M. Bani3 , M. W. Beckmann3 , M. Uder2
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Erlangen
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen
  • 3Universitäts-Frauenklinik Erlangen, Erlangen
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Publication History

eingereicht 12.7.2010 revidiert 26.10.2010

akzeptiert 20.1.2011

Publication Date:
12 May 2011 (online)

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Zusammenfassung

Ziel: Die komplementäre Mammadiagnostik beinhaltet klinische Untersuchung, Mammografie, Sonografie und bei entsprechender Indikation die MRT. Ziel unserer Untersuchung war es zu prüfen, ob bei pathologischer Mamillensekretion die digitale Galaktoskopie der 2. Generation die Diagnosestellung weiter verbessern kann. Material und Methoden: Auf der Basis eigener Erfahrung mit im klinischen Alltag routinemäßig durchgeführten Galaktoskopien (RöFo 2002; 174: 1015–1017) [3] untersuchten wir in der Zeit von 6/2009–9/2009 im Rahmen der Abklärungsdiagnostik 25 Patientinnen mit dem Galaktoskop der 2. Generation (PolyDiagnost LaduSkop®). Erstmals besteht die Möglichkeit, nach Implantation eines Obturators (380 µm) ein Endoskopiesystem zu platzieren, welches Dekontaminationsprobleme ausschließt und gleichzeitig eine histologische Sicherung des intraduktalen Befundes ermöglicht. Es existieren Endoskope/Faseroptiken mit Außenkalibern von 0,50–1,50 mm bei einer Auflösung von bis zu 30 000 Pixeln. Ergebnisse: Wir behandelten 25 Patientinnen mit pathologischer (blutiger) Milchgangssekretion mit Abstrich (Zytologie), (Hochfrequenz-)Ultraschall, MRT, Galaktografie und der Galaktoskopie. Nach Applikation eines Lokalanästhetikums verwandten wir das Endoskopiesystem (PolyDiagnost LaduSkop®; Obturator, Einführungsschacht [Solex®], Endoskop, [Zoom®-]Okular). Die galaktoskopische/histologische Diagnose „benigne“ wurde in 22 Fällen bestätigt – in 3 Fällen handelte es sich um ein Karzinom. Die Untersuchungen wurden von den Patientinnen gut toleriert, Schmerzen konnten weitestgehend vermieden werden. Schlussfolgerung: Mit dem Galaktoskop der 2. Generation (PolyDiagnost LaduSkop®) ist erstmals auch die histologische Diagnosestellung von intraduktalen Proliferationen durch die Verwendung eines Obturators (Durchmesser 380 µm) möglich bei gleichzeitigem Ausschluss einer Dekontamination.

Literatur

Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland

Universitätsklinikum Erlangen
Radiologisches Institut
Abt. Gynäkologische Radiologie

Universitätsstraße 21–23

91054 Erlangen

Email: ruediger.schulz-wendtland@uk-erlangen.de