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DOI: 10.1055/s-0030-1270583
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Insulinpumpentherapie – Bolusrechner macht einen Unterschied
Publication History
Publication Date:
03 January 2011 (online)
In einer Pilotstudie erhielten 24 Typ-1-Diabetiker, die in der Pumpentherapie erfahren waren, definierte Testmahlzeiten mit zu geringen Mahlzeitenboli. 2 von 3 getesteten Bolusrechnern, darunter der Rechner des Accu Chek® Combo, bewährten sich in der Ermittlung des geeigneten Korrekturbolus.
Der Mahlzeitenbolus der Testmahlzeiten wurde bewusst jeweils um 25 % zu niedrig angesetzt. "An 6 aufeinanderfolgenden Tagen setzte jeder Studienteilnehmer 3 verschiedene Bolusrechner ein, um zu jeder Testmahlzeit einen Korrekturbolus zu ermitteln", erklärte Dr. Guido Freckmann.
2 der Rechner schnitten recht gut ab, darunter der Bolusrechner des Accu Chek® Combo. Er kann mit dem Pumpensystem oder auch allein, im Rahmen einer ICT, eingesetzt werden.
"2 Stunden nach den Testmahlzeiten wurden die postprandialen Blutzuckerwerte ermittelt; sie lagen erwartungsgemäß überwiegend über 140 mg/dl", berichtete Freckmann. Die Bolusrechner der Pumpensysteme Accu Chek® Combo, Animas® 2020 bzw. MiniMed® Paradigm 722 schlugen für 72, 75 bzw. 37 % der Testmahlzeiten mit anschließender Hyperglykämie einen Korrekturbolus vor. Weitere 4 Stunden später waren 61, 51 bzw. 36 % der betreffenden Patienten, also 44, 38 bzw. 13 % aller Teilnehmer, wieder im Zielbereich. Hypoglykämien erlebten nur 3, 4 bzw. 2 Patienten.
#Primäres Studienziel erreicht
"Mit dem Accu-Chek®- und dem Animas®-Bolusrechner erreichten die Typ-1-Diabetiker das primäre Studienziel: Ihre durchschnittlichen Blutglukosewerte lagen 6 Stunden nach der Testmahlzeit wieder im Bereich von 80-140 mg/dl", so Freckmann. "Der MiniMed®-Bolusrechner hätte vermutlich eine andere Programmierung benötigt".
#Genauere Berechnung
Ein wichtiger Vorteil des Bolusrechners von Accu Chek® ist laut Freckmann die Differenzierung des präprandial abgegebenen Bolusinsulins in Korrektur- und Mahlzeiteninsulin. Denn nur das Korrekturinsulin des vorangegangen Bolus sollte im Falle der Berechnung eines neuen, postprandialen Korrekturbolus als "noch aktives Insulin" berücksichtigt werden. "Der Rechner des Accu-Chek® Combo kann dies - im Gegensatz zu anderen Bolusrechnern - noch im Nachhinein unterscheiden", lobte Freckmann: "Damit wird die Rechnung genauer; nicht nur Über-, sondern auch Unterkorrekturen werden vermieden."
Simone Reisdorf
Quelle: Accu-Chek-Symposium "Diabetes-Management im Praxisalltag" am 05. November 2010 in Berlin im Rahmen der 4. DDG-Herbsttagung / 26. DAG-Jahrestagung. Veranstalter: Roche Diagnostics