Ich darf an dieser Stelle mit Freude feststellen, dass unsere Jahrestagung in Wiesbaden
ein voller Erfolg war. Der Vorstand hat sich sowohl bei der Planung, der Organisation
als auch bei der Durchführung mit hohem persönlichen Engagement eingebracht. Zusätzlich
unterstützt wurden wir von der Deutschen Akademie für Flug- und Reisemedizin in Person
von Prof. Uwe Stüben und Frau Sigrid Froese.
Der wissenschaftliche Teil der Tagung bestach durch die Vielfalt der Themen und die
Qualität der einzelnen Vorträge und Darbietungen. Wir danken einerseits den Vorsitzenden
der einzelnen Sessions für die Mühe, die einzelnen Vorträge organisiert zu haben,
andererseits allen Vortragenden für die Qualität ihrer Beiträge, denn diese bestimmen
den Wert der Veranstaltung und die Wertschätzung durch die Teilnehmer.
Prof. Dr. Uwe Stüben überreicht die Urkunde für den Albrecht-Ludwig-Berblinger-Preis
an Dr. Mathias Basner, DLR, University of Pennsylvania School of Medicine.
Der 1. Posterpreis ging an A. Gens, Fürstenfeldbruck.
Erstmals wurden die Poster zusätzlich in einer eigenen Session in elektronischer Form
präsentiert und so gesammelt einer breiten Zuhörerschaft zugänglich gemacht. Diese
Art der Präsentation darf als erfolgreich bewertet werden, sie hat Zukunftscharakter.
Den Preisträgern - 1. Preis für die Arbeitsgruppe um Gens, Kühn-Winkelmann, Knobloch
und Ledderhos, 2. Preis Dr. Dumser und 3. Preis für die Arbeitsgruppe um Hermannstädter,
Beruscha, Dambier und Glaser - gilt unsere besondere Gratulation, der Dank geht allerdings
an alle Posterdarsteller.
Eine Neuerung war auch die Simulationseinrichtung der "Human Factor"-Arbeitsgruppe,
welche mit der Demonstration der Glascockpits auf großes Interesse gestoßen ist. Einer
der Höhepunkte war natürlich erneut die Verleihung des Albrecht-Ludwig-Berblinger-Preises,
dem mit 10 000 Euro höchst dotierten Preis auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrtmedizin.
Ausgezeichnet wurde durch den wissenschaftlichen Beirat der DAF in diesem Jahr Dr.
Mathias Basner von der DLR für seine Arbeit mit dem Titel "Markov Processes for the
Prediction of Aircraft Noise Effects on Sleep".
Die Mitgliederversammlung wählte zum 01.01.2011 einen auf allen Posten hervorragend
besetzten neuen Vorstand, der die Gewähr gibt, dass unsere Gesellschaft zukunfts-
und aufgabenorientiert weiterentwickelt werden kann und wird. Hilfreich werden dafür
die Eckwerte des Papiers der Arbeitsgemeinschaft "Strategie" sein. An der Spitze wird
mit Frau Dr. Stern erstmals eine Frau als neue Präsidentin stehen. Einzelheiten finden
Sie im Protokoll zur Mitgliederversammlung.
Im Fall der Petition zur Beseitigung der sogenannten "68-er Regelung" hat der Deutsche
Bundestag positiv entschieden. Demnach muss die Verordnung verändert werden. Wir verfolgen
nun aufmerksam, wie schnell dies durch die Arbeitsebene im Sinne unserer älteren und
erfahrenen Kollegen erfolgen wird.
Geklärt ist inzwischen die Zuständigkeit für die Ausstellung des "Medicals" zur LAPL-Klasse
(LAPL: "Leisure Aircraft Pilot License"). Nur in den Staaten, in welchen Ärzte einen
vollständigen Zugriff auf die Anamnese und Befunde von Patienten/Probanden haben,
kann die "flugmedizinische Begutachtung" auch ein approbierter Arzt vornehmen. Demzufolge
werden in Deutschland auch für diese Klasse unsere AME ("aeromedical examiner") zuständig
bleiben. Dies ist ein wichtiger Erfolg bei dem laufenden Regulierungsprozess durch
die EASA und gibt der flugmedizinischen Weiterbildung nun eine klare und belastbare
Zukunft.
Im Jahr 2011 wird unsere Gesellschaft ihr 50-jähriges Bestehen feiern können. Wir
wollen dieses besondere Ereignis im Rahmen unserer Jahrestagung am 16. und 17. September
2011 im Münchner Raum feiern. Merken Sie sich diesen Termin schon heute in Ihrem Kalender
fest vor.
Herzliche Grüße
Ihr
Oberstarzt a. D. Dr. Klaus Kimmich
Klaus Kimmich, Breisach