Innere Medizin up2date 2011; 36(3): 175-190
DOI: 10.1055/s-0030-1266115
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Mangelernährung in der Geriatrie

Malnutrition in GeriatricsD.  Volkert, C.  C.  Sieber
  • 1Theo und Friedl Schöller-Stiftungsprofessur für Klinische Ernährung im Alter, Institut für Biomedizin des Alterns, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. Mai 2011 (online)

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Zusammenfassung

Verschiedene Altersveränderungen, insbesondere bei der Regulation der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme und der Körperzusammensetzung, aber auch hinsichtlich der Lebens- und Gesundheitssituation, machen alte Menschen anfälliger für Mangelernährung und Dehydration. Vor allem in Zusammenhang mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und funktionellen Einschränkungen ist Mangelernährung häufig. Die Entstehung ist meist multifaktoriell. Da Gewichtsverluste im Alter schwerer wieder auszugleichen sind als in jüngeren Jahren, gewinnen präventive Ansätze an Bedeutung. Ein Screening auf Mangelernährung sollte routinemäßig erfolgen und Bestandteil jeder ärztlichen Untersuchung älterer Menschen sein, um bestehende Ernährungsprobleme möglichst frühzeitig zu erkennen. Ernährungstherapeutische Maßnahmen müssen individuell gestaltet sein, an den Ursachen ansetzen und interdisziplinär erfolgen. Generell kommen auch bei alten Menschen alle Möglichkeiten der Ernährungstherapie – von diätetischen Maßnahmen über Trink- und Sondennahrung bis zur parenteralen Ernährung – infrage.

Abstract

Several age-related changes, in particular with respect to the regulation of food and fluid intake and body composition, but also regarding health and living situation, increase the risk of malnutrition and dehydration in elderly people. Particularly in combination with illness and functional impairments malnutrition is frequent. In most cases the origin of malnutrition is multifactorial. Since it is more difficult in older compared to younger adults to regain lost body weight, preventive approaches gain in importance. Screening of malnutrition should be performed routinely and be part of all medical consultations of older persons, in order to recognize nutritional problems as early as possible. Nutritional therapy should be individualized, eliminate existing causes of malnutrition and accomplished in a multidisciplinary team. Generally, all options of nutritional therapy can be considered in the elderly – from dietetic measures to oral nutritional supplements, enteral and parenteral feeding.

Literatur

Prof. Dr. Dorothee Volkert

Theo und Friedl Schöller-Stiftungsprofessur für Klinische Ernährung im Alter, Institut für Biomedizin des Alterns, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Heimerichstraße 58

90419 Nürnberg

eMail: dorothee.volkert@aging.med.uni-erlangen.de