Der Klinikarzt 2010; 39(6): 282-286
DOI: 10.1055/s-0030-1262963
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Körperliche Aktivität und Gesundheit – Positive Effekte eines aktiven Lebensstils

Physical activity and health – Positive effects of an active lifestyleBurkhard Weisser1 , Manuela Preuß2 , Hans-Georg Predel2
  • 1Institut für Sport und Sportwissenschaften, Abteilung Sportmedizin, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • 2Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln
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Publication Date:
09 July 2010 (online)

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Inzwischen gilt die Fitness-Kategorie als mindestens genauso wichtiger Indikator für die gesundheitliche Prognose wie die klassischen Risikofaktoren Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen. Häufig hat die Gruppe der übergewichtigen und körperlich leistungsfähigen Personen („fit and fat“) epidemiologisch eine bessere Prognose als die Gruppe der nicht leistungsfähigen Normalgewichtigen. Aufgrund der Erfolglosigkeit des Konzeptes, bestimmte Sportprogramme zu empfehlen, wird inzwischen ein körperlich aktiver Lebensstil im täglichen Leben empfohlen. In den internationalen Empfehlungen wird der Sportbegriff durch körperliche Aktivität und Bewegung ersetzt. Häufig wird eine „moderate“ Intensität als ausreichend angesehen, die Diskussion dazu ist aber noch nicht abgeschlossen. In der Sport- und Präventivmedizin hat in den letzten Jahren auch ein überwachtes Krafttraining bei einer Reihe medizinischer Indikationen sehr positive Effekte demonstriert. Zukünftige Forschung im Bereich Public Health ist nötig, um interdisziplinäre Ansätze zur Lebensstiländerung zu entwickeln. Schließlich muss das Konzept der körperlichen Leistungsfähigkeit stärker in der Ärzteschaft verankert werden.

„Fitness“ is now at least an equally important indicator for health prognosis as the “classical” risk factors high blood pressure, overweight and fat metabolism disorders. Frequently, persons who are overweight but physically fit (“fit and fat”) stand an epidemiologically better chance of a good prognosis than those whose body weight is normal while their fitness is deficient. Since the concept of recommending specific sports programs has failed, recommendations are now focused on a physically active daily life style. International recommendations now replace “sports” by being agile and mobile. „Moderate“ intensity is often considered adequate, although still under discussion. Definitely positive effects were obtained during the past few years by controlled power training employed in the case of several specific medical indications. „Public Health“ is a necessity for the purpose of issuing interdisciplinary recommendations for changes in life style approaches. Finally, the concept of physical ability should be given more emphasis by physicians.

Literatur

Korrespondenz

Prof. Dr. med. Burkhard Weisser

Institut für Sport und Sportwissenschaft Abteilung Sportmedizin Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Olshausenstr. 40

24118 Kiel

Fax: 0431/8803-777

Email: bweisser@email.uni-kiel.de