Laryngorhinootologie 2010; 89(12): 730-736
DOI: 10.1055/s-0030-1262824
Originalie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tränenwegsendoskopie mit einem neuen Endoskopiesystem

Lacrimal Systems Endoscopy with a New Endoscope SystemB. Al Kadah1 , G. Wolf1 , B. Schick1
  • 1Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Homburg
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eingereicht 15. April 2010

akzeptiert 09. Juli 2010

Publication Date:
21 September 2010 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: Bei postsaccalen Tränenwegsstenosen kann der HNO-Chirurg eine endonasale Dakryozystorhinostomie mit sehr gutem Erfolg anbieten. Vor Ausführung dieser operativen Behandlung ist eine weitergehende Diagnostik der Tränenwege wünschenswert. Die vorgestellte Studie berichtet von ersten Ergebnissen der Möglichkeit einer Beurteilung der Tränenwege mit einem neuen Endoskopiesystem.

Material und Methode: In der HNO-Klinik Homburg/Saar wurden zwischen 11/2008 und 12/2009 die Tränenwege bei 24 Patienten (10 Männer und 14 Frauen im Alter zwischen 3 Jahren und 65 Jahren) mit den Befunden einer Epiphora und rezidivierenden Tränenwegsentzündungen mit einem 0,53 mm modularen Endoskop untersucht. Die Befunde und therapeutischen Konsequenzen wurden evaluiert.

Ergebnisse: Die Endoskopie der Tränenwege konnte bei allen 24 Patienten ausgeführt werden. 8 Patienten mit einer hochgradigen postsaccalen Stenose und eitrigen Epiphora wurden nach endoskopischer Diagnose in Form einer endonasalen Dakryozystorhinostomie behandelt. 13 Patienten mit den Befunden einer präsaccalen Stenose oder einer Stenose im Ductus nasolacrimalis wurden mittels Spülung, Bougierung und anschließend U-Intubation behandelt. Eine endoskopische Erweiterung der Hasnerschen Klappe war bei 3 Kindern ohne Schienung des Tränenwegsystems erfolgreich.

Schlussfolgerung: Die Endoskopie der Tränenwege mit einem modularen Endoskopiesystem und der Möglichkeit einer interventionellen endoskopischen Maßnahme stellt eine sehr sinnvolle Erweiterung in der Diagnostik und Therapie der ableitenden Tränenwegserkrankungen dar. Mit dieser Technik ist es möglich, detaillierte Befunde der Tränenwegspathologie zu erheben und die weitergehende Therapie zu definieren. Basierend auf den endoskopischen Befunden kann sowohl eine interventionelle Behandlung als auch eine endonasale Dakryozystorhinostomie erfolgen.

Abstract

Lacrimal Systems Endoscopy with a New Endoscope System

Background: Successful therapy of postsaccal stenosis in the lacrimal system can be done by an ENT Surgeon by endonasal dacryocystorhinostomy. It is desirable to have a good diagnostic method of the lacrimal system before undertaking surgery. This study describes the first experiences of endoscopic diagnostics of the lacrimal system with a new endoscope.

Material and Methods: 24 patients (10 male and 14 female, between 3 and 65 years old) with epiphora and chronic lacrimal system infections were examined in the ENT Department Homburg/Saar with a 0.53 mm modular endoscope, between 11/2008 and 12/2009. The result were evaluated and analysed.

Results: The endoscopic lacrimal system examination was done in all 24 patients. 8 patients with high stenosis postsaccal and purulent epiphora had an endonasal dacryocystorhinostomie. 13 patients with prasaccal stenosis or stenosis in the ductus nasolacrimalis with clear epiphora were treated with irrigation, dilatation and U-intubation. The removal of the Endoscopic dilatation was undertaken in 3 children without using bicanicular intubation.

Conclusion: Lacrimal system endoscopy with a modular endoscope with the possibility of interventional procedures is an efficient option in the widening diagnosis and therapy of the lacrimalm system disease. With this technique is it possible with selected patients to do interventional therapy. On the basis of the endoscopic findings an interventional therapy or an endonasal dacryocystorhinostomie can be done.

Literatur

Korrespondenzadresse

Dr. Basel Al Kadah

Klinik und Poliklinik für Hals-

Nasen- und Ohrenheilkunde

Universitätsklinikum Homburg

Kirrberger Straße

66421 Homburg/Saar

Email: hnobac@uks.eu