ergopraxis 2008; 01(6): 12
DOI: 10.1055/s-0030-1261694
wissenschaft

Neues Ergotherapie-Arbeitsfeld – Gehörlosigkeit, seelische Gesundheit und Arbeit

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07 July 2010 (online)

 
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    Menschen, die gehörlos sind und gleichzeitig unter psychischen Problemen leiden, brauchen Unterstützung, wenn sie am Arbeitsprozess teilnehmen wollen. Dies ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts der Ergotherapeutin Sarah Prior von der Brunel University und Maggie Conway der Stiftung des staatlichen Gesundheitsdienstes für psychische Gesundheit in London, Großbritannien. Sie luden gehörlose Erwachsene mit psychischen Problemen ein, über ihre Gehörlosigkeit und die Hindernisse beim Suchen und Beibehalten von Arbeit zu sprechen. Acht Teilnehmer zwischen 18 und 65 Jahren nahmen an drei Diskussionsrunden und einem Interview teil. Ein Übersetzer für Gebärdensprache war dabei anwesend. Um später alle Antworten korrekt wiedergeben zu können, filmten die Forscherinnen die Gruppen. Sie analysierten die anschließend transkribierten Daten unabhängig voneinander. Dabei ergab sich in sechs Themenbereichen, dass dem starken Wunsch zu arbeiten – vorrangig aus finanziellen Gründen – unter anderem Kommunikationsschwierigkeiten entgegenstanden. Die psychische Erkrankung wie auch die Gehörlosigkeit sind von der Umwelt mit Vorurteilen belegt, wobei zweites weniger hinderlich bei der Teilnahme am Arbeitsprozess ist. Alle Teilnehmer waren der Meinung, arbeiten zu können, wenn sie die nötige Unterstützung bekämen. Laut Prior und Conway könnten Ergotherapeuten die dafür gewünschten Arbeitstrainingskurse anbieten.

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    BJOT 2008; 71(3): 95–102