Forscher sollen die Kluft zwischen Praxis und Forschung schließen, erklärt Jean McQueen
vom Southern General Hospital in Glasgow, Schottland. Er zeigt in seiner Arbeit, dass
eine richtige Führung, Unterstützung und Bildung für die engagierte Teilnahme an der
Forschung wichtig sind. Aufgrund der aktuellen Gesundheits- und Sozialversorgung müssen
Ergotherapeuten beweisen, dass ihre Behandlungen fundiert und klinisch und finanziell
praktikabel sind. Das schließt ein, sich auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen
und diese voranzutreiben. Viele Praktiker können jedoch wissenschaftliche Arbeiten
nur bedingt lesen. Aber: Erst in der Zusammenarbeit können Forscher und Praktiker
erkennen, wo Untersuchungen nötig sind.
Das Projekt zur Evaluation evidenzbasierter Praxis war eine Initiative des Koordinators
für Forschungsethik und des „Central Office for Research Ethics Committee” in Glasgow.
Zwei Lehrkrankenhäuser und eine Rehabilitationseinheit beteiligten sich daran. Die
Ergotherapeuten bildeten Arbeitsgruppen nach Themengebieten, um nach aktuellsten Beweisen
für die jeweilige Fragestellung zu suchen und Lücken für die zukünftige Forschung
zu identifizieren. 18 Monate später gaben sie Rückmeldung über entstandene Forschungsideen
und die Auswirkungen auf die Praxis. Durch diese Analyse konnte die lokale Qualitätsabteilung
klären, ob eine berufliche Weiterentwicklung stattgefunden hatte. 69 der 95 Ergotherapeuten
antworteten positiv. Ihre Rückmeldungen zeigten, dass eine evidenzbasierte Praxis
das Potenzial hat, praktische Arbeit zu verbessern und die Therapeuten anregt, selbst
Projekte zu starten.
Die Forscher hoffen, dass andere Ergotherapeuten ähnlich reagieren und eine Brücke
zwischen Forschung und Praxis schlagen.
Evri
BJOT 2008; 71(3): 112–118