ergopraxis 2008; 01(6): 11-12
DOI: 10.1055/s-0030-1261693
wissenschaft

Evidenzbasierte Praxis – Forschung und praktische Arbeit gehen Hand in Hand

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Publication Date:
07 July 2010 (online)

 

Forscher sollen die Kluft zwischen Praxis und Forschung schließen, erklärt Jean McQueen vom Southern General Hospital in Glasgow, Schottland. Er zeigt in seiner Arbeit, dass eine richtige Führung, Unterstützung und Bildung für die engagierte Teilnahme an der Forschung wichtig sind. Aufgrund der aktuellen Gesundheits- und Sozialversorgung müssen Ergotherapeuten beweisen, dass ihre Behandlungen fundiert und klinisch und finanziell praktikabel sind. Das schließt ein, sich auf den neuesten Stand der Forschung zu bringen und diese voranzutreiben. Viele Praktiker können jedoch wissenschaftliche Arbeiten nur bedingt lesen. Aber: Erst in der Zusammenarbeit können Forscher und Praktiker erkennen, wo Untersuchungen nötig sind.

Das Projekt zur Evaluation evidenzbasierter Praxis war eine Initiative des Koordinators für Forschungsethik und des „Central Office for Research Ethics Committee” in Glasgow. Zwei Lehrkrankenhäuser und eine Rehabilitationseinheit beteiligten sich daran. Die Ergotherapeuten bildeten Arbeitsgruppen nach Themengebieten, um nach aktuellsten Beweisen für die jeweilige Fragestellung zu suchen und Lücken für die zukünftige Forschung zu identifizieren. 18 Monate später gaben sie Rückmeldung über entstandene Forschungsideen und die Auswirkungen auf die Praxis. Durch diese Analyse konnte die lokale Qualitätsabteilung klären, ob eine berufliche Weiterentwicklung stattgefunden hatte. 69 der 95 Ergotherapeuten antworteten positiv. Ihre Rückmeldungen zeigten, dass eine evidenzbasierte Praxis das Potenzial hat, praktische Arbeit zu verbessern und die Therapeuten anregt, selbst Projekte zu starten.

Die Forscher hoffen, dass andere Ergotherapeuten ähnlich reagieren und eine Brücke zwischen Forschung und Praxis schlagen.

Evri

BJOT 2008; 71(3): 112–118

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