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DOI: 10.1055/s-0030-1257149
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Atienza M, Atalaia-Silva KC, Gonzalez-Escamilla G et al. Associative memory deficits in mild cognitive impairment: the role of hippocampal formation. NeuroImage 2011; 57: 1331 – 1342
Publication History
Publication Date:
05 January 2012 (online)

Leichte kognitive Störung: Untersuchung zum assoziativen Gedächtnis
Neuropathologische Ereignisse im Zusammenhang mit frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit treten im entorhinalen Kortex, Subiculum und Cornu ammonis des Hippocampus auf. Diese Areale sind möglicherweise für assoziative Gedächtnisdefizite bei nicht dementen Personen mit leichter kognitiver Störung (LKS) verantwortlich. M. Atienza et al. haben bei LKS-Patienten untersucht, ob Volumenänderungen in diesen Regionen mit Defekten im assoziativen Gedächtnis assoziiert sind.
Die Studie schloss 32 Patienten mit LKS und 29 ältere Personen mit normaler kognitiver Leistungsfähigkeit ein. Die Autoren ermittelten die Volumenänderungen im entorhinalen Kortex und in den Regionen des Hippocampus mittels deformationsbasierter Morphometrie, und zwar bezogen auf zytoarchitektonische Wahrscheinlichkeitskarten, die von Gehirnen Verstorbener stammten. Die Volumenänderungen wurden jeweils in Beziehung gesetzt zu den Ergebnissen eines „Non-intentional Face-Location Association Task“. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem ∊4-Allel des ApoE-Gens und der Alzheimer-Krankheit. Im Rahmen der Untersuchung erfolgte deshalb auch eine Bestimmung des ∊4-Allel-Status.
Patienten mit LKS taten sich bei der Bildung neuer Assoziationen schwerer als ältere Personen mit normaler kognitiver Leistungsfähigkeit. Zudem profitierten LKS-Patienten nicht von semantischer Kodierung bei der Bildung episodischer Assoziationen. Eine Volumenabnahme sowohl im entorhinalen Kortex als auch im Cornu ammonis war für Gruppenunterschiede hinsichtlich des assoziativen Gedächtnisses verantwortlich. Zudem bestand ein Zusammenhang zwischen einem Volumenverlust im Cornu ammonis und der semantischen Kodierung von Assoziationen. Dieser Zusammenhang existierte in Bezug auf den entorhinalen Kortex nicht. LKS-Patienten, die Träger des ∊4-Allels waren, schnitten bei der visuell-räumlichen Aufgabe schlechter ab als Nichtträger und profitierten in geringerem Ausmaß von semantischer Kodierung bei der Bildung neuer Assoziationen.