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DOI: 10.1055/s-0030-1257143
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Matsukawa h, Motoharu F, Shinoda M et al. Comparison of clinical characteristics and MR angiography appearance in patients with spontaneous intradural vertebral artery dissection with or without subarachnoid hemorrhage. J Neurosurg 2011; 115: 108 – 112
Publication History
Publication Date:
05 January 2012 (online)

Spontane Vertebralisdissektion: Welche Patienten entwickeln Subarachnoidalblutungen?
Spontane Dissektionen hirnversorgender Arterien werden vor allem dank der MR-Bildgebung immer häufiger erkannt. Obwohl spontane intradurale Vertebralisdissektionen (siVAD = spontaneous intradural vertebral Artery Dissection) selten Ursache einer nicht traumatischen Subarachnoidalblutung (SAB) sind, wird bei Autopsien ein Anteil an siVAD von 41 % gefunden.
Matsukawa et al. wollten mit ihrer Studie herausfinden, welche Faktoren dazu beitragen, dass Patienten mit siVAD eine SAB entwickeln. Für ihre retrospektive Single-Institution-Studie wertete die japanische Arbeitsgruppe Daten von 58 Patienten aus, bei denen die siVAD mit oder ohne SAB auftraten. Die Diagnose einer siVAD basierte auf Befunden von MR-Angiografien, 3-D-CT-Angiografien und 4-Gefäß-Angiografien. Die spitzesten Winkel aus der Geraden über der linken bzw. rechten A. vertebralis kurz vor der Vereinigung zur Basilararterie und der Geraden über der Basilararterie hinter der Gefäßvereinigung dienten der Definition des „vertebral-union-basilar angle“ (VUBA). Anhand von Maximum-Intensitäts-Projektionen wurden die Lokalisationen einer siVAD, der dominanten A. vertebralis und nicht rupturierter supratentorieller sacciformer Aneurysmen geprüft. Zwei gegenüber den klinischen Daten verblindete Untersucher werteten die radiologischen Befunde aus. Die Patienten- und Familienanamnesen wurden auf folgende Variablen geprüft: BMI, Prodromalsymptome, Hypertonie, Diabetes, Hypercholesterinämie, ischämische Insulte, SAB, Zigaretten- und Alkoholkonsum.
Von 58 Patienten mit siVAD entwickelten 21 eine SAB. In der Gruppe mit siVAD und SAB waren deutlich mehr aktuelle Raucher (p < 0,0001). Hier waren auch Dissektionen der dominanten A. vertebralis und nicht rupturierter supratentorieller sacciformer Aneurysmen signifikant häufiger (p = 0,0004 und p = 0,0025) sowie der VUBA der dominanten A. vertebralis signifikant größer (p < 0,0001). Diese Unterschiede blieben in der multivariaten Analyse statistisch signifikant (p < 0,05).