Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2011; 6(5): 423-444
DOI: 10.1055/s-0030-1256880
Wirbelsäule

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Infektionen der Wirbelsäule

Spondylitis – Diszitis – SpondylodiszitisS.  Mörk1 , R.  Kothe2 , C.  Ulrich1
  • 1Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinik am Eichert, Göppingen
  • 2Klinik für spinale Chirurgie, Schön-Klinik Hamburg Eilbek
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. Oktober 2011 (online)

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Infektionen der Wirbelsäule entstehen typischerweise endogen, aber auch exogen. Die endogen entstehende Spondylodiszitis stellt sich als Systemerkrankung dar, die an der Wirbelsäule lokalisiert ist. Das Behandlungsschema ist daher mehrstufig zu sehen. Die Ruhigstellung des betroffenen Segments, systemische und lokale Antibiotikatherapie und je nach Ausmaß der Erkrankung auch Débridement und Dekompression sind die grundlegenden Prinzipien. In ausgesuchten Fällen kann die Ruhigstellung durch Orthesen erfolgen, insbesondere aber bei neurologischen Begleitsymptomen ist die operative Therapie Methode der Wahl. Hier muss nach Umfang der Infektion und Lokalisation zwischen rein dorsalen oder rein ventralen Eingriffen (HWS) und dorsoventralen Eingriffen unterschieden werden. Wir empfehlen für den thorakolumbalen Bereich initial die dorsale Stabilisierung, aggressive Antibiotikatherapie und ggf. in einer zweiten Operation die ventrale Versorgung. Im Bereich der HWS ist überwiegend eine ventrale Versorgung ausreichend. Im klinischen Verlauf muss auf die Gefahr der Nachsinterung geachtet werden. Sollte dies der Fall sein, so ist zwingend die ventrale Versorgung zur Vermeidung weiterer Sinterungen und ggf. Implantatversagens anzuschließen.

Literatur

Dr. med. Sven Mörk, Oberarzt

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Klinik am Eichert

Eichertstr. 3
73035 Göppingen

Telefon: 07161/642939

Fax: 07161/641812

eMail: sven.moerk@kae.de