Gastroenterologie up2date 2010; 6(2): 91-94
DOI: 10.1055/s-0030-1255548
Klinisch-pathologische Konferenz

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Therapie des kolorektalen Karzinoms mit gegen den EGF-Rezeptor gerichteten Antikörpern

Nicolas  Moosmann, Volker  Heinemann
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Juni 2010 (online)

Preview

Einleitung

Epidemiologie

Das kolorektale Karzinom (CRC) zählt mit über 70 000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken, beträgt in den westlichen Industrienationen ca. 5 – 6 %. Ungefähr 50 % der Patienten mit einem CRC entwickeln im Laufe ihrer Krankheitsgeschichte eine Fernmetastasierung und versterben letztendlich an der Erkrankung [1] [2] [3].

Therapeutische Möglichkeiten

Chemotherapeutika. Hinsichtlich der chemotherapeutischen Behandlung des metastasierten kolorektalen Karzinoms (mCRC) sind in den vergangenen Jahren entscheidende Fortschritte erzielt worden. Über mehrere Jahrzehnte stand lediglich 5-Fluorouracil (5-FU) als wirksame zytostatische Substanz zur Verfügung. Mit der Zulassung von Irinotecan (Campto) und Oxaliplatin (Eloxatin) hat sich das Spektrum um zwei weitere wesentliche Substanzen erweitert. Capecitabin (Xeloda), die orale Form des 5-FU, stellt eine wichtige zusätzliche Therapiealternative dar. Sofern es der Allgemeinzustand zulässt, ist es ein wichtiges Behandlungsziel, dem Patienten mit mCRC alle drei wirksamen zytostatischen Substanzen im Laufe seiner Erkrankung zukommen zu lassen [4]. Die verschiedenen Behandlungsoptionen und Therapieprotokolle ermöglichen eine individuelle auf den Patienten und seine Begleiterkrankungen abgestimmte Therapie.

Antikörper. Vor diesem Hintergrund ist die Erweiterung der zytostatischen Behandlung durch zielgerichtete Antikörpertherapien umso bedeutsamer. Diese Substanzen inhibieren spezifisch den EGF-Rezeptor (EGFR) und VEGF, die in der Biologie der kolorektalen Karzinomzellen eine essenzielle Rolle spielen. Zugelassen sind die EGFR-Antikörper Cetuximab (Erbitux) und Panitumumab (Vectibix) sowie der VEGF-Antikörper Bevacizumab (Avastin).

Literatur

Dr. med. Nicolas Moosmann

Medizinische Klinik III
Klinikum München-Großhadern

Marchioninistraße 15
81377 München

eMail: Nicolas.Moosmann@med.uni-muenchen.de