Gastroenterologie up2date 2010; 6(2): 89-90
DOI: 10.1055/s-0030-1255531
Klinisch-pathologische Konferenz

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualitätskontrolle in der Molekularpathologie

Andreas  Jung, Thomas  Kirchner
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Publication Date:
22 June 2010 (online)

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Einleitung

Stellenwert des Mutationsnachweises. Mit der Zulassung anti-EGFR-zielgerichteter Therapien (EGFR: epidermal growth factor receptor) durch die EMEA (European Medicines Agency) ist der molekularpathologischen Diagnostik eine wichtige Rolle innerhalb der pathologischen Diagnostik zugefallen. In großen Zulassungsstudien konnte gezeigt werden, dass Vorhersagen zum Ansprechen anti-EGFR-zielgerichteter Therapien möglich sind, wenn der Status prädiktiver Biomarker bekannt ist [1]. So funktionieren anti-EGFR-zielgerichtete Therapien beim metastasierten Dickdarmkarzinom (mCRC) nicht, wenn das KRAS-Protoonkogen mutiert ist (negativer Biomarker) [2] [3] [4], andererseits sprechen sie beim nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) an, wenn der EGFR mutiert ist (positiver Biomarker) [5]. Den Patienten mit der gegenteiligen Konstellation, also mutiertem KRAS beim mCRC oder wildtypischem EGFR beim NSCLC, schaden die anti-EGFR-zielgerichteten Therapien sogar [2] [5]. Somit ist die exakte Bestimmung des Mutationsstatus der Biomarker KRAS und EGFR wichtig, um den einen Patienten zu helfen und gleichzeitig von anderen Patienten Schaden abzuwenden. Zur Sicherstellung eines richtig durchgeführten Mutationsnachweises ist die Qualitätskontrolle ein wichtiges Steuerelement.

Literatur

PD Dr. Andreas Jung

Pathologisches Institut der Ludwig-Maximilians Universität München

Thalkirchner Straße 36
80337 München

Email: andreas.jung@lmu.de