Der Wolf Motor Function Test (WMFT) erfasst die Einsatzfähigkeit der oberen Extremität
(OEX) von Klienten nach einem Schlaganfall sowohl bei einfachen und komplexen Bewegungen
als auch bei Alltagsaktivitäten. Er verfügt über eine hohe Reliabilität und eine gesicherte
Validität. Zu diesen Ergebnissen kam ein ergotherapeutisches Forscherteam um Keh-chung
Lin an der National Taiwan University in Taipei, Taiwan.
An der Studie nahmen 57 Probanden von drei verschiedenen medizinischen Zentren teil,
deren erster Schlaganfall nicht länger als sechs Monate zurücklag. Sie zeigten keine
ausgeprägte Spastizität in Schulter und Ellenbogen der betroffenen Extremität. Die
Forscher verteilten die Probanden nach dem Zufallsprinzip auf drei Behandlungsgruppen.
Die erste Gruppe erhielt die Constraint-induced Therapy, bei der sie mit der betroffenen
OEX zwei Stunden pro Tag intensiv funktionell trainieren und Alltagsaktivitäten wie
eine Tasse greifen bewältigen musste. Die zweite Gruppe nahm am sogenannten Bilateral
Arm Training teil, bei dem sie beide OEX beüben musste, beispielsweise anhand von
synchronen Bewegungsabläufen wie dem Greifen von zwei Tassen. Die dritte Gruppe wurde
nach der „traditional rehabilitation” behandelt, bei welcher der Fokus auf rein motorischen
Aspekten lag wie dem Dehnen der betroffenen OEX, Kraft- oder Koordinationstraining
für zwei Stunden pro Tag. Die jeweiligen Behandlungen fanden unter der Supervision
von drei Ergotherapeuten statt, die nicht dem Forscherteam angehörten. Um die Interventionen
auszuwerten, nutzten die Forscher den WMFT und den Fugl-Meyer-Test.
Die Ergebnisse zeigen, dass man den WMFT gut nutzen kann, um bei Klienten mit einem
Schlaganfall Veränderungen in ihrer Performanz darzustellen.
anmü
Neurorehabil Neural Repair 2009; 23: 429–434