Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2010; 17(2): 65-68
DOI: 10.1055/s-0030-1253635
Berg- und Expeditionsmedizin

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Medizinische Vorbereitung von Abenteuerreisen – „You're Definitely Forgetting Something“

Medical preparation of adventure trips – „You're definitely forgetting something“Urs Wiget1
  • 1Notarzt, Expeditionsmediziner, Uitikon (Schweiz)
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Publication Date:
19 April 2010 (online)

Die medizinische Vorbereitung einer Abenteuerreise ist ein sehr wichtiger Prozess, mit dem man früh genug beginnen sollte. Der verantwortliche Arzt sollte sich so viele Informationen wie möglich über Stil, Ziel, Teilnehmer und die Dauer der Reise verschaffen. Ebenso muss er sich über mögliche Reise- und/oder Höhenkrankheiten informieren und eine Ahnung haben von den Rettungsmöglichkeiten vor Ort. Bei den Teilnehmern sollte er über eventuell vorbestehende Krankheiten Bescheid wissen und auch deren Trainingszustand einigermaßen abschätzen können. Die Auswahl des medizinischen Materials, das mitgenommen werden soll, hängt von den Kenntnissen des Arztes, von den Charakteristika des Reiselandes, der Größe und Zusammensetzung der Gruppe und nicht zuletzt von den finanziellen Möglichkeiten ab. Den Grundsatz „wenn man gut vorbereitet ist, passiert nichts“ kann man natürlich umdrehen und sagen: „es wird nur das passieren, worauf man nicht vorbereitet ist“. Da gibt es wohl keinen anderen Ausweg als realistisch zu sein, vertrauensvoll die Aussage von Howard Donner „you're definitely forgetting something“ zu akzeptieren und auf die Improvisationsgabe des Arztes zu bauen.

Medical preparation of voyages and trips of an adventurous nature is so essential that one can hardly begin early enough to take all the necessary steps. The individually responsible doctor must know as early and as much as possible about the nature, program, type and organization of the trip, target areas, number and nature of participants and duration of the voyage. He must also know possible travel or altitude sickness incidences, as well as some information on locally available aid. He must also know the individual's existing diseases and judge whether his physical condition enables him to tackle the expected stress. Which drugs and items are essenital? This depends on the doctor's knowledge and on the projected area, the composition of the group and last but not least on available financial resources. The axiom „well prepared – no danger!“ may be reversed as „only unexpected incidents are likely“. This requires a realistic attitude. One must accept Howard Donner's axiom „You're definitely forgetting something“ and rely on the doctor's ability to improvise.

Literatur

  • 1 Bledsoe GH.. Expeditions and Wilderness Medicine.. Cambridge: Cambridge University Press; 2008

Korrespondenz

Dr. Urs Wiget

Haldenstr. 40

8142 Uitikon Waldegg Schweiz

Email: udw@uitikon.ch

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