Zeitschrift für Komplementärmedizin 2010; 2(3): 28-31
DOI: 10.1055/s-0030-1249994
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Gibt es einen Link zwischen Gluten und rheumatoider Arthritis?

Stefan Drinda
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Publication Date:
24 June 2010 (online)

Zusammenfassung

Das Immunsystem kann neben seiner lebensnotwendigen Abwehrfunktion in verschiedener Weise gestört sein. Es kann im Sinne von Autoimmunerkrankungen körpereigene Gewebe attackieren oder auf Antigene allergisch reagieren. Die einheimische Sprue (Zöliakie) scheint hierbei eine besondere Rolle zu spielen, da sie sowohl Eigenschaften einer Allergie als auch einer Autoimmunkrankheit aufweist. Die Sprue kann mit verschiedenen Autoimmunkrankheiten, so auch der rheumatoiden Arthritis assoziiert sein. Der Verlauf einer rheumatoiden Arthritis kann durch komplementärmedizinische Therapien beeinflusst werden. Eine wesentliche Komponente darin ist die Ernährungstherapie. Klinische Daten zeigen, dass neben Fasten, vegetarischer Ernährung und der Supplementation von Omega-3-Fettsäuren auch eine Glutenkarenz den Verlauf der Erkrankung verbessern kann. Ursächlich hierfür scheinen gemeinsam genutzte „Pathways“ zu sein.

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Dr. med. Stefan Drinda

Klinik Buchinger Bodensee GmbH

Wilhelm-Beck-Straße 27

88662 Überlingen

Email: stefan.drinda@buchinger.com

Stefan Drinda studierte an der Humboldt-Universität und promovierte an der Charité im Institut für Physiotherapie und medizinische Rehabilitation. Er ist Internist und Rheumatologe. Er arbeitete 9 Jahre am Universitätsklinikum in Jena. Einen wichtigen Teil seiner Ausbildungszeit widmete er der Forschungsarbeit um AGEs (advanced glycation end products), einer Stoffgruppe, die bei verschiedenen chronischen Erkrankungen bedeutsam ist und durch Fasten beeinflusst wird. Seit 2008 ist er Chefarzt der Klinik Buchinger Bodensee.