Notfallmedizin up2date 2010; 5(2): 117-131
DOI: 10.1055/s-0030-1249837
Allgemeine Prinzipien der Notfallmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Volumentherapie im Kindesalter

W. Alexander Osthaus, Robert Sümpelmann
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Publikationsdatum:
12. Mai 2010 (online)

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Kernaussagen

  • Bei klinischen Hinweisen auf eine Hypovolämie können in allen Altersgruppen, das heißt bei Säuglingen ebenso wie bei Erwachsenen, Boli von jeweils 10–20 ml/kg einer Vollelektrolytlösung infundiert werden.

  • Balancierten Lösungen ist wegen der größeren therapeutischen Breite der Vorzug zu geben. Hyperchlorämische Dilutionsazidosen treten bei der Verwendung von balancierten Lösungen nicht auf.

  • Bei größeren Volumendefiziten oder ‐verlusten kann durch zusätzliche Infusion von künstlichen Kolloiden der kolloidosmotische Druck und damit auch das Plasmavolumen stabilisiert werden.

  • Modifizierte flüssige Gelatine ist das Kolloid, das auch bei kleinen Kindern am längsten eingesetzt wurde. Im direkten Vergleich sind die Hydroxyethylstärke-Präparate der zweiten und dritten Generation jedoch höchstwahrscheinlich effektiver.

  • Glukosehaltige Infusionslösungen (max. 1–2 %) sollten in der präklinischen Notfallmedizin nur bei speziellen Indikationen und nur kontinuierlich und nicht frei tropfend verabreicht werden.

  • Hypotone Infusionslösungen dürfen zur Behandlung von akuten präklinischen Volumenmangelzuständen wegen der Gefahr der Hyponatriämie nicht eingesetzt werden.

Literatur

PD Dr. med. W. Alexander Osthaus

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, OE 8050
Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover

Telefon: 05 11/5 32-90 88

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