Laryngorhinootologie 2010; 89(8): 460-464
DOI: 10.1055/s-0030-1249694
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stimmstörungen bei Asthma bronchiale

Voice Disorders in AsthmaS. Hackenberg1 , T. Hacki2 , R. Hagen1 , N. H. Kleinsasser1
  • 1Universität Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Plastische und Ästhetische Operationen
  • 2Universität Regensburg, Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
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Publication Date:
16 August 2010 (online)

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Zusammenfassung

Asthma bronchiale gehört mit einer Prävalenz von 5% zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Etwa die Hälfte der Patienten leidet an persistierenden Stimmstörungen. Diese sind zum Teil auf die Grundkrankheit zurück zu führen. Neben der obstruktiven Ventilationsstörung spielen die Dyskrinie und die häufig begleitende chronische Rhinosinusitis eine Rolle. Der zusätzliche Einfluss eines laryngopharyngealen Refluxes wird in diesem Zusammenhang kontrovers diskutiert. Stimmstörungen entstehen auch als Nebenwirkung der Therapie mit inhalativen Kortikosteroiden. Hier tragen sowohl die Inhaltsstoffe selbst als auch physikalische Effekte zur Entstehung einer chronischen Laryngitis bei. Die begleitende Therapie durch einen HNO-Arzt ist bei Asthma-assoziierten Stimmstörungen wichtig, um durch eine gezielte Abklärung der Ursachen eine frühzeitige Intervention zu gewährleisten.

Abstract

Voice Disorders in Asthma

Bronchial asthma is one of the most common chronic diseases with a prevalence of 5% in Germany. Nearly half of the patients complain about permanent voice disorders. Mucosal changes due to the obstructive respiratory disease as well as mucus abnormalities and regularly accompanying chronic rhinosinusitis may explain these symptoms. The additional influence of laryngopharyngeal reflux is discussed controversially. Additionally, dysphonia may as well occur due to side effects of the therapy with inhaled corticosteroids: the ingredients as well as physical effects may be responsible for the development of chronic laryngitis. The concomitant therapy by an ENT specialist is important in asthma-related voice disorders to identify the basic cause of dysphonia systematically and to intervene at an early stage.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. Norbert H. Kleinsasser

Universität Würzburg

Klinik und Poliklinik für Hals-,

Nasen- und Ohrenkrankheiten

Plastische und Ästhetische

Operationen

Josef-Schneider-Straße 11

97080 Würzburg

Email: kleinsasser_n@klinik.uni-wuerzburg.de