ergopraxis 2010; 3(2): 12
DOI: 10.1055/s-0030-1248789
wissenschaft

Gehhilfen Klientenzufriedenheit bei der Auswahl entscheidend

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Publication Date:
10 February 2010 (online)

 
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    In der Rehabilitation von Menschen nach einem Schlaganfall sind bei der Auswahl der Gehhilfen nicht nur medizinisch-therapeutische Gesichtspunkte ausschlaggebend, sondern auch die Funktionalität und besonders die Klientenzufriedenheit. Zu diesem Ergebnis kam das Forscherteam um die Physiotherapeutin Lara Allet am University Hospital of Geneva, Schweiz.

    An der Studie nahmen 25 Klienten mit einer Hemiparese teil. Sie testeten an drei aufeinanderfolgenden Tagen drei ausgewählte Gehhilfen: Nordic-Walking-Stöcke, 4-Punkt-Gehhilfen und einfache Gehhilfen mit einem ergonomischen Handgriff. Dazu legten die Teilnehmer eine Strecke von sieben Metern zurück, bei der die Forscher ihre Fußabdrücke elektronisch erfassten. Außerdem analysierten sie die zeitlich-räumlichen Gangparameter wie Schrittlänge und Zeit pro Schritt mithilfe des GaitRite Walkway Systems. Im Anschluss daran erfassten die Wissenschaftler die Laufkapazität im Raum anhand des 6-Minuten-Gehtests sowie den motorischen und kognitiven Gesundheitsstatus anhand verschiedener klinischer Assessments wie dem FIM. Nach den Tests sollten die Klienten auf einer Skala von null bis zehn einschätzen, wie zufrieden sie mit den einzelnen Gehhilfen waren.

    Die Auswertung ergab, dass die Klienten die einfache Gehhilfe als effektivstes Hilfsmittel bewerteten, da sie in der Frührehabilitation die längste Gehstrecke ermöglicht. Aus diesem Grund wiesen die Forscher darauf hin, bei der Auswahl nicht nur die medizinischen Gesichtspunkte zu berücksichtigen, sondern vor allem die Klientenzufriedenheit.

    suma

    Arch Phys Med Rehabil 2009; 90: 1408–1413