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DOI: 10.1055/s-0029-1239630
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
NSAR-Toxizität - Stets an den gesamten Magen-Darm-Trakt denken!
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
11. September 2009 (online)
- Weniger Komplikationen diesseits, mehr jenseits vom Treitz'schen Band
- Neuer Endpunkt soll Sicherheit bringen - "unten" und "oben"
- Literatur
Immer mehr Ärzte nehmen das gastrointestinale Nebenwirkungspotenzial der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) ernst und kombinieren die antiphlogistische Schmerztherapie mit Protonenpumpenhemmern. Diesen Schluss lässt eine aktuelle spanische Praxisstudie zu, die Daten von über 3 Millionen Patienten über einen Zeitraum von über 10 Jahren berücksichtigt [1]. Der Einsatz von Protonenpumpenhemmern machte sich bezahlt: Die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Komplikationen im oberen Magen-Darm-Bereich ging bei diesen Patienten deutlich zurück.
Weniger Komplikationen diesseits, mehr jenseits vom Treitz'schen Band
Parallel waren jedoch mehr unerwünschte Ereignisse jenseits des Treitz'schen Bandes zu verzeichnen - assoziiert zum einen mit einer höheren Mortalitätsrate (8,8 versus 5,5 %), zum anderen mit längeren Krankenhausaufenthalten (11,6 ± 13,9 versus 7,9 ± 8,8 Tage) und höheren Kosten. Protonenpumpenhemmer wirken eben nur im sauren Milieu des Magens, der untere Gastrointestinaltrakt bleibt damit ungeschützt. Diese Daten nahm der Studienleiter Prof. Angel Lanas, Saragossa (Spanien), zum Anlass und forderte neue Konzepte, um den rasanten Anstieg von Komplikationen im unteren Gastrointestinaltrakt zu bremsen - beispielsweise durch den verstärkten Einsatz von Coxiben.
Neuer Endpunkt soll Sicherheit bringen - "unten" und "oben"
Jetzt wird die Sicherheit der sauren antipyretischen Therapie mit Coxiben oder NSAR im gesamten Magen-Darm-Trakt überprüft. Im Rahmen der CONDOR[1]-Studie erhalten Patienten mit Osteoarthritis oder rheumatoider Arthritis entweder Celecoxib (Celebrex®) oder Diclophenac plus Omeprazol. Erstmals kommt dabei ein neuer kombinierter Endpunkt zum Einsatz, der gleichzeitig signifikante klinische Ereignisse (CSULGIEs[2]) im oberen und/oder unteren Gastrointestinaltrakt bewertet.
Quelle: Pressemitteilung "Aktuelle Studie zur NSAR-Toxizität zeigt: Weniger Komplikationen im oberen und mehr unerwünschte Ereignisse im unteren Gastrointestinaltrakt", herausgegeben von der Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Literatur
01 Celecoxib vs Omeprazole aNd Diclofenac for at-risk OA- and RA-patients
Literatur
01 Celecoxib vs Omeprazole aNd Diclofenac for at-risk OA- and RA-patients