Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2009; 44(6): 422-428
DOI: 10.1055/s-0029-1225751
Fachwissen
Topthema: Kindernotfälle
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Allgemeine Behandlungsstrategien

General strategies of care in paediatric emergency casesLutz Müller–Lobeck, Jürgen Birnbaum, Claudia Spies
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Publikationsdatum:
12. Juni 2009 (online)

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Zusammenfassung

Kinder stellen aufgrund der teils erheblichen Veränderungen hinsichtlich Anatomie und Physiologie eine äußerst inhomogene Patientengruppe dar. Die Kenntnis jedoch dieser Veränderungen und Unterschiede zu Erwachsenen hat für den Notarzt eine ebenso große Bedeutung wie die Kenntnis der Symptome und Befunde bzw. der therapeutischen Optionen pädiatrischer Erkrankungen oder traumatologischer Notfälle. Dieser Artikel zeigt die wichtigsten Besonderheiten auf.

Abstract

Due to the dramatic changes in anatomy and physiology from birth to adolescence children build a quite inhomogenous group of patients. However, the knowledge of these changes and the differences between children and adults are crucial for the adequate treatment of paediatric emergency medical cases. This article indicates the most important items for an emergency physician to know.

Kernaussagen

  • Zielwerte für den MAP sind beim NG das (korrigierte) Gestationsalter, bei älteren Kindern bis 65 mmHg.

  • Für die HF gelten die Zielwerte 140 (NG), 100 (= 5 Jahre) und 60/min (= Pubertät).

  • Die AF des NG liegt > 30/min, die des Schulkindes bei 16–30/min.

  • Merkformel zur Tubusgröße: (Alter/4) + 4 = mm I. D. oder Kleinfingerendglied des Patienten

  • Besonders geeignete Punktionsstellen für periphervenöse Zugänge sind die V. saphena oder der Übergang vom oberen zum mittleren Drittel der Tibiafläche (intraossär), geeignete Größen sind 24–22 G.

  • Infusionen: immer Vollelektrolytlösungen (ggf. mit 1–2  % Glukose)

  • Eine Narkose mit Ketamin/Midazolam gilt als sicher, sie kann ggf. rektal eingeleitet werden, ein Erhalt der Spontanatmung ist möglich.

  • Ein Transport muss so schnell wie nötig, aber so schonend und sicher wie möglich durchgeführt werden.

Literatur:

Dr. med. Lutz Müller–Lobeck
PD Dr. med. Jürgen Birnbaum
Prof. Dr. med. Claudia Spies

eMail: lutz.mueller-lobeck@charite.de

eMail: juergen.birnbaum@charite.de

eMail: claudia.spies@charite.de