Notfall & Hausarztmedizin 2009; 35(5): 276
DOI: 10.1055/s-0029-1224911
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Atemwegsinfektionen - Wahl des Antibiotikums am Risiko des Patienten ausrichten

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Publication Date:
29 May 2009 (online)

 
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Den Antibiotika ist ein drastischer Rückgang der Sterblichkeit bei Atemwegsinfektionen und insbesondere bei der ambulant erworbenen Pneumonie ("community aquired pneumonia", CAP) zu verdanken. Nun muss es darum gehen, durch einen rationalen Einsatz der Wirkstoffe Resistenzbildungen entgegenzuwirken, die Wirksamkeit der Antibiotika zu erhalten und im Falle einer Infektion die Therapie so zu wählen, dass sogar ein weiterer Rückgang der Sterblichkeit erreicht werden kann.

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Geringere Sterblichkeit bei adäquater Antibiotikawahl

Dass dies möglich ist, zeigen die Daten einer Erhebung des Kompetenznetzes CAPNETZ. In dieser Untersuchung wurden bislang die Befunde von 2171 Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie (davon 1624 hospitalisierte Patienten) ausgewertet, unter anderem hinsichtlich der 28-Tage-Sterblichkeit. Insgesamt ergab sich bei Patienten, die aufgrund einer ambulant erworbenen Pneumonie in die Klinik eingewiesen worden waren, eine 28-Tage-Sterblichkeit von 7,1 % - allerdings mit deutlichen Unterschieden in Abhängigkeit vom jeweils gewählten Antibiotikum (Welte T. Infection 2007; 35 (Suppl. 1): 9-10).

"Auffallend niedrig war die 28-Tage- Sterblichkeit mit nur 2,6 % bei hospitalisierten Pneumoniepatienten, die mit Moxifloxacin* (Avalox®) behandelt wurden", berichtete Prof. Horst Koch, Beeskow. Die Befunde sind seiner Ansicht nach nicht auf andere Fluorchinolone zu übertragen, da die 28-Tage-Sterblichkeit hospitalisierter CAP-Patienten unter anderen Fluorchinolonen sogar bei 9,6 % lag.

Grundlage dieser Beobachtung könnten die speziellen Eigenschaften von Moxifloxacin sein, meinte Koch: Der Wirkstoff zeichnet sich zum einen durch eine hohe Aktivität gegenüber Pneumokokken aus, zum anderen durch eine schnelle bakterizide Wirkung und eine hohe Gewebepenetration. Vor allem Risikopatienten dürften damit von einer Behandlung mit dem Atemwegschinolon besonders profitieren.

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Grundlage der Behandlung: patienten- und risikoorientierte Therapie

Generell zeichnet sich derzeit ein Umdenken in der Antibiotikatherapie ab, so Koch. Diese richtet sich nicht mehr wie früher nur primär an den Erregern und an der Resistenzsituation, sondern zunehmend am Risiko des Patienten aus. Konkret bedeutet dies: Achten Sie auf die individuellen Risikofaktoren Ihres Patienten. Eine rechtzeitige Behandlung mit einem rasch und breit wirksamen Antibiotikum ist umso wichtiger, je stärker der Patient aufgrund vorliegender Risikofaktoren, wie Alter und Komorbiditäten (z. B. Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung; COPD), durch die Infektion gefährdet ist.

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Rascher Heilungserfolg

Diese Strategie lässt sich zum Beispiel durch den Einsatz von Moxifloxacin realisieren. So konnte in einer Vergleichsstudie an mehr als 1100 Patienten mit akuter Exazerbation der chronischen Bronchitis die gute und zugleich rasche klinische Wirksamkeit des modernen Fluorchinolons demonstriert werden, konstatierte Koch (Tab. [1]).

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Tab. 1 Akute Exazerbation der chronischen Bronchitis: klinische Heilungsraten.

Allerdings benötigen nicht alle Patienten eine Therapie mit einem modernen, breit- und hochwirksamen Fluorchinolon. "Einer jungen, ansonsten gesunden Frau, die sich mit einem bakteriellen Atemwegsinfekt in der Praxis vorstellt, wird man nicht primär ein modernes Fluorchinolon verordnen", schränkte Dr. Manfred Möller, Hanau, ein. "Anders sieht dies bei einem über 60-jährigen Patienten aus, bei dem ein Diabetes mellitus und eine Hypertonie bekannt sind und der sich mit einem seit Tagen verstärkenden Husten und zunehmender Atemnot in der Praxis vorstellt."

Möller sprach sich damit für die frühzeitige Gabe eines hoch effektiven Breitspektrumantibiotikums wie Moxifloxacin bei Patienten mit erhöhtem Risiko im Falle einer bronchopulmonalen Infektion aus. Dazu gehören insbesondere ältere Menschen mit Diabetes, einer Herzinsuffizienz und/oder Patienten mit Fehl- oder Mangelernährung. Besonderes Augenmerk muss in dieser Hinsicht Rauchern und vor allem COPD-Patienten gelten.

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Gute Verträglichkeit

Moxifloxacin hat sich im weltweiten Einsatz bis Ende 2008 an mehr als 109 Millionen Patienten als gut verträglich erwiesen. "Selbstverständlich können unter jedem Arzneimittel Nebenwirkungen auftreten, daher muss stets eine klare Indikation gegeben sein und die in der Fachinformation angegebenen Kontraindikationen und Warnhinweise müssen beachtet werden", schloss Koch.

Christine Vetter, Köln

Quelle: Presse-Talk "Überlegenswert: Der Einsatz von Antibiotika", veranstaltet von der Bayer Vital GmbH, Leverkusen.

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der Bayer Vital GmbH, Leverkusen.

Die Autorin, Christine Vetter, ist freie Journalistin.

* Hinweis: Avalox® 400 mg Filmtabletten sind unter anderem zugelassen für die Behandlung der akuten Exazerbation der chronischen Bronchitis (AECB) und der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP; ausgenommen schwere Formen), wenn andere Antibiotika, die für die initiale Behandlung dieser Infektionen üblicherweise empfohlen werden, für ungeeignet erachtet werden (AECB und CAP) oder wenn diese versagt haben (nur bei AECB).

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Literatur

  • 01 Reddy Sl . et al . Am J Gastroenterol. 2005;  100 1358-1361
  • 02 Dignass AU . et al . Clin Gastroenterol Hepatol 2009 Apr 15 [Epub ahead of print].
  • 03 Hanauer SB . et al . Clin Gastroenterol Hepatol. 2004;  2 379-388

01 Pentasa Once Daily In Ulcerative colitis for Maintenance of remission

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Literatur

  • 01 Reddy Sl . et al . Am J Gastroenterol. 2005;  100 1358-1361
  • 02 Dignass AU . et al . Clin Gastroenterol Hepatol 2009 Apr 15 [Epub ahead of print].
  • 03 Hanauer SB . et al . Clin Gastroenterol Hepatol. 2004;  2 379-388

01 Pentasa Once Daily In Ulcerative colitis for Maintenance of remission

 
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Tab. 1 Akute Exazerbation der chronischen Bronchitis: klinische Heilungsraten.