PiD - Psychotherapie im Dialog 2009; 10(3): 215-221
DOI: 10.1055/s-0029-1223317
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Eine psychiatrisch-psychotherapeutische Perspektive

Petra  Beschoner, Carlos  Schönfeldt-Lecuona, Maxi  Braun, Frank-Gerald  Pajonk
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Publication Date:
04 September 2009 (online)

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Zusammenfassung

Das Burnout-Syndrom (BOS) stellt nach den international geltenden operationalisierten Klassifikationssystemen (ICD-10 und DSM-IV) derzeit noch keine klinische Diagnose mit klaren diagnostischen Kriterien dar. Übereinstimmend wird als Hauptsymptom ein geistiger, körperlicher und psychischer Erschöpfungszustand, ausgelöst durch Belastungen am Arbeitsplatz, genannt. Trotz der Unschärfe stellt das Konstrukt Burnout-Syndrom (und die Konsequenzen eines nicht erkannten und nicht behandelten BOS) eine gesundheitliche Störung mit nicht zu unterschätzenden medizinischen und ökonomischen Folgen dar. Die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu verschiedenen neuropsychiatrisch / psychosomatischen Erkrankungsbildern ist schwierig, die Symptome überschneiden sich oft und die Grenzen sind fließend. Als Ursachen des BOS werden persönlichkeitsbezogene, sozial-, arbeits- und organisationspsychologische Aspekte diskutiert. In der Literatur findet sich ein buntes Feld an Empfehlungen zur Prävention des Burnout-Syndroms. Der therapeutische Zugang zu den Folgen eines BOS (z. B. Anpassungsstörung, Depression, neurotische Störungsbilder wie die Neurasthenie) sollte multimodal erfolgen, wobei unterstützende Maßnahmen, Entspannungsverfahren, Psychotherapie und Pharmakotherapie zum Einsatz kommen können.

Literatur

1 Interessenkonflikte: Die korrespondierende Autorin versichert, dass keine Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, bestehen.

Dr. Petra Beschoner

Universität Ulm
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Am Hochsträß 8

89081 Ulm

Email: petra.beschoner@uni-ulm.de