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DOI: 10.1055/s-0029-1222511
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Symptomatisches kortikoidpflichtiges Asthma - Bei schlecht kontrollierten Patienten die Asthmakontrolle verbessern - wie?
Publication History
Publication Date:
02 May 2009 (online)
- Ergebnisse randomisierter Studien bilden sich auch im Praxisalltag ab
- Vor allem Patienten mit allergischer Rhinitis scheinen zu profitieren
Was tun Sie, wenn einer Ihrer Patienten mit leichtem bis mittelschwerem Asthma trotz einer leitliniengerechten Therapie mit inhalativen Steroiden und eventuell lang wirkenden Betaagonisten schlecht kontrolliert ist? Die zusätzliche Gabe von Montelukast (Singulair®) kann in diesem Fall die Asthmakontrolle verbessern und die asthmaspezifische Lebensqualität klinisch relevant anheben.
In randomisierten kontrollierten Studien besserten sich zum Beispiel die nächtlichen Symptome und die Zahl der Exazerbationen, der Bedarf an Betamimetika verringerte sich und die Belastbarkeit sowie die Lebensqualität stiegen an, konstatierte Dr. Harald Mitfessel, Remscheid. Jetzt gibt es erstmals Daten, die diese Ergebnisse auch in der Praxis bestätigen, so Prof. J.-Christian Virchow, Rostock.
#Ergebnisse randomisierter Studien bilden sich auch im Praxisalltag ab
Im Rahmen der MONICA[1]-Studie, einer großen Untersuchung in 290 deutschen Lungenfacharztpraxen, wurde die Asthmakontrolle bei 1681 Patienten überprüft. Behandelt waren diese mit inhalativen Steroiden, zum Teil ergänzt mit lang wirksamen Betaagonisten (LABA). 57 % dieser Patienten galten zu Studienbeginn als unkontrolliert, weitere 25 % waren nur schlecht kontrolliert.
Nach 6 Monaten, in der die Patienten zusätzlich 10 mg Montelukast erhielten, war das Asthma bei 47 % der Patienten unter Kontrolle, 12 % waren sogar optimal kontrolliert. Auch die erhobene asthmabezogene Lebensqualität besserte sich, und die maximale Stärke des Atemstoßes ("peak expiratory flow"; PEF) wie auch das forcierte exspiratorische Volumen (FEV1) stiegen im Mittel um 6,6 bzw. 5,3 %. Die Verträglichkeit des Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten war gut.
#Vor allem Patienten mit allergischer Rhinitis scheinen zu profitieren
Kollegen von Virchow lobten die "überraschend guten Ergebnisse", bemängelten aber auch die mit 443 Patienten hohe Drop-out-Rate. Virchow verwies auf eine Subgruppenanalyse, nach der Patienten mit allergischer Rhinitis besonders von der zusätzlichen Applikation von Montelukast profitierten. Sein Fazit: "Bei schlecht kontrollierten Asthmapatienten ist die zusätzliche Therapie mit Montelukast mit Sicherheit eine Option, deren Wirkung in randomisierten kontrollierten Studien bereits belegt ist. MONICA bestätigt nun, dass dies auch in der Praxis etwas bringt!"
Sonja Böhm, Weinheim
Quelle: Präsentation der MONICA-Studie und Symposium "Asthma unter Kontrolle" im Rahmen des 50. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP); das Symposium wurde veranstaltet von MSD Sharp & Dohme GmbH, Haar