Intensivmedizin up2date 2009; 5(3): 229-255
DOI: 10.1055/s-0029-1214887
Pädiatrische Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Analgosedierung in der pädiatrischen Intensivmedizin

Christoph  Hünseler, Bernhard  Roth
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Publication Date:
12 August 2009 (online)

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Einleitung

In der Intensiv- und Notfallmedizin ist häufig eine situationsadaptierte Analgesie und Sedierung – selten auch Relaxierung – aus ethischen Gesichtspunkten sowie zur zuverlässigen Durchführung diagnostischer und therapeutischer Prozeduren notwendig und führt zu einer Reduktion der Morbidität und Mortalität. In jedem Lebensalter führen Schmerzen und durch andere Faktoren verursachter Stress zu akuten physiologischen Veränderungen wie einem Anstieg von Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz und des intrakraniellen Drucks, einer katabolen Stoffwechselsituation mit Laktazidose und Hyperglykämie sowie einer erhöhten Infektanfälligkeit und Thromboseneigung. Außerdem sind Schlaf und Ruhephasen nachhaltig beeinträchtigt.

Neonatale Schmerz- oder Stresserfahrungen werden mit langzeitigen Entwicklungsstörungen und einer veränderten Schmerzreaktion in der späteren Kindheit in Verbindung gebracht.

Voraussetzungen zur Durchführung einer sicheren, bedarfsadaptierten Analgesie und Sedierung sind die genaue Kenntnis der Wirkungen und Nebenwirkungen eines pharmakologischen Wirkstoffs sowie die umfassende Einschätzung der Situation des Patienten.

Eine optimierte, bedarfsadaptierte, individuelle Schmerztherapie mit Festlegung patientenspezifischer Therapieziele und einer regelmäßigen Überprüfung von Wirkung und Nebenwirkungen reduziert die Morbidität und Mortalität und ermöglicht erst die zuverlässige Durchführung vieler therapeutischer und diagnostischer Maßnahmen.

Literatur

Dr. med. Christoph Hünseler

Kinderklinik der Uniklinik Köln

Kerpener Straße
50931 Köln

Phone: 0221/478-5998

Fax: 0221/478-6451

Email: christoph.huenseler@uni-koeln.de