Rofo 2009; 181(3): 206
DOI: 10.1055/s-0029-1214203
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Obstruktive Uropathie - Statisch-dynamische MR-Urografie liefert valide Ergebnisse

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Publication Date:
11 March 2009 (online)

 

Bei der Evaluation von obstruktiven Uropathien ist einerseits die anatomische Beurteilung zur Feststellung der Ursache und andererseits die Ermittlung der Nierenfunktion von Bedeutung. Da die Gabe von jodhaltigem Kontrastmittel bei Einschränkung der Nierenfunktion kontraindiziert ist, untersuchte eine ägyptische Arbeitsgruppe, ob sich ersatzweise auch die Untersuchung mittels MRT eignet. Br J Radiol 2008; 81: 624–629

Abou El-Ghar et al. schlossen in ihre prospektive Studie 96 konsekutive Patienten (59 Männer, 37 Frauen) ein. Bei allen Patienten war mittels Anamnese, klinischer Untersuchung, Sonografie und konventionellen Abdomen-Röntgens eine einseitige oder beidseitige Hydronephrose diagnostiziert worden. Die Studienteilnehmer waren durchschnittlich 52,5 ± 13 Jahre alt. Der mittlere Serumkreatininwert lag bei 2,4 ± 0,7 mg/dl.

Die Mediziner führten bei allen Patienten eine kombinierte statisch-dynamische MR-Urografie durch. Die statische Untersuchung nahmen sie mittels Turbo-Spin-Echo-Technik vor, bei der T2-gewichtete koronare Mehrschicht-Sequenzen und T2-gewichtete Single-Shot-(thick-slab-)-Sequenzen akquiriert wurden. Für die dynamische Untersuchung erhielten die Patienten 20 mg Furosemid und direkt danach 0,1 mmol/kg Körpergewicht Gadodiamid. Vor und nach Gabe von Diuretikum und Kontrastmittel wurden T1-gewichtete FSPGR-(Fast-spoiled-Gradient)-Schichten aufgenommen und es wurde seitengetrennt die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) berechnet. Zum Vergleich ermittelten die Mediziner die GFR mithilfe von Isotopen.

Die MRT-Untersuchungen verliefen bei allen Patienten komplikationslos. Bei 80 nachbeobachteten Patienten ergab sich im Verlauf kein Anhalt für eine nephrogene fibrosierende Dermatopathie.

Die Sensitivität der Methode lag bei Patienten mit nicht steinbedingter Obstruktion bei 100 %. Bei Patienten mit Nephrolithiasis als Ursache für die Obstruktion wurde eine niedrigere Detektionsrate des Verfahrens verzeichnet, hier lag die Sensitivität bei 70 %. Unter Hinzunahme der sonografischen und nativen Röntgen-Diagnostik konnte allerdings eine Gesamtsensitivität von 97 % erzielt werden.

Die mit dem MRT ermittelte GFR korrelierte gut mit der Isotopen-GFR.

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