Rofo 2009; 181(3): 203
DOI: 10.1055/s-0029-1214201
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Axilläre Sonografie und Feinnadelaspirationsbiopsie - Tumorlast präoperativ gut bestimmbar

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Publication Date:
05 March 2009 (online)

 

Beim Mammakarzinom ist ein negativer Sentinel-Lymphknoten-befund zurzeit mit einer krankheitsfreien Achselhöhle gleichbedeutend. Dagegen korreliert ein positiver Befund nicht notwendigerweise mit dem Ausmaß eines axillären Befalls hinsichtlich der Anzahl positiver Lymphknoten. Auch weil Resultate der Biopsie vor einer Operation nicht individuell abgeschätzt werden können, bedarf es einer präoperativen diagnostischen Methode, mit der das Ausmaß der axillären Metastasierung zuverlässig bestimmt werden kann. Brit J Radiol 2008; 81: 630–636

Vor diesem Hintergrund untersuchten A. Moore et al. die Rolle der axillären Sonografie mit anschließender Feinnadelaspirationsbiopsie bei Patientinnen mit erhöhtem Metastasenrisiko. Dazu werteten sie axilläre Ultraschalluntersuchungen von insgesamt 112 nodalnegativen Brustkrebspatientinnen aus. Bei Patientinnen mit nicht befallener Axilla nahmen sie ein hohes axilläres Metastasenrisiko an, wenn zum Zeitpunkt der Erstdiagnose der Primärtumor WHO-Grad 3 und ≥ 1 cm war oder WHO-Grad 2 und ≥ 1,5 cm (mit oder ohne lymphovaskulärer Invasion).

Bei 52 % der Patientinnen wurde ein histologisch bestätigter Lymphknotenbefall festgestellt. In dieser Gruppe hatten 39 Patienten 1–3 Lymphknotenmetastasen, 29 von ihnen einen befallenen Lymphknoten. Mehr als 3 befallene Lymphknoten wurden in 19 Patienten gefunden. Die Mediziner prognostizierten den axillären Status sonografisch bei 81 von 112 Patientinnen (72 %) korrekt.

Abnormale Ultraschallbefunde von 17 Patientinnen waren zytologisch und histologisch negativ und 14 Fälle mit Metastasen wurden im axillären Ultraschall nicht festgestellt. Das sonografische Kennzeichen vorhandener asymmetrischer oder exzentrischer kortikaler Verdickung oder Lobulierung stellte sich als das häufigste einzelne prädiktive Kriterium einer Metastasierung heraus.

Ohne sonografisch kontrollierte Feinnadelaspirationsbiopsie erreichte die axilläre Sonografie eine Sensitivität von 81 % und eine Spezifität von 69 %. Zusammen mit der bioptischen Untersuchung blieb die Sensitivität des Ultraschalls unverändert, die Spezifität ergab 100 %. Waren die Tumorabsiedlungen > 5 mm, erreichte die alleinige Sonografie 100 % Sensitivität bei 81 % Spezifität.

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