Ernährung & Medizin 2009; 24(1): 10-14
DOI: 10.1055/s-0029-1213461
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Fruktosemalabsorption

Alexander Eisenmann, Maximilian Ledochowski
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Publikationsdatum:
31. März 2009 (online)

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Zusammenfassung

Fruktose wird vor allem in Form von Obst, Obstsäften und Honig, als Bestandteil von Haushaltszucker und zunehmend auch als Bestandteil industriell verwendeter Süßungsmittel aufgenommen. Fruktosemalabsorption ist durch einen unzureichenden Resorptionsprozess von Fruktose im Dünndarm gekennzeichnet. Dadurch gelangt Fruktose vermehrt in den Dickdarm und wird von den dort ansässigen Darmbakterien zu Wasserstoff, Kohlendioxid und kurzkettigen Fettsäuren verstoffwechselt. Bei etwa der Hälfte der Patienten mit Fruktosemalabsorption führt dies zu Reizdarmsymptomen mit Blähungen, Bauchschmerzen und osmotischer Diarrhö. Zusätzlich sind gehäuft Zeichen von Depression, Folsäure- oder Zinkmangel festzustellen. Bei chronisch bestehender Fruktosemalabsorption kann es darüber hinaus zu einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarmes kommen. Durch eine fruktose- und sorbitreduzierte Ernährung kann bei der überwiegenden Mehrzahl der Patienten mit Fruktosemalabsorption Beschwerdefreiheit erreicht werden.

Literatur

Univ.-Doz. Dr. Maximilian Ledochowski

Vorstand Abteilung Ernährungsmedizin

Universitätskliniken Innsbruck

Innrain 66a

A-6020 Innsbruck

eMail: Maximilian.Ledochowski@tilak.at