ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(12): 648-652
DOI: 10.1055/s-0028-1121876
Fortbildung
Implantologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Mikroleakage der Implantatkomponenten – Klinische Bedeutung und Behandlung durch Versiegelung

Z. Ibrahim1 , G. Gassmann2 , A. Zöllner1 , H. Tschernitschek3 , J. Jackowski4
  • 1Abteilung für Zahnärztliche Prothetik (Leiter: N.N.), ZMK–Fakultät, Universität Witten/Herdecke
  • 2Abteilung für Restaurative Zahnheilkunde und Parodontologie (Leiter: Prof. W.–D. Grimm), ZMK–Fakultät, Universität Witten/Herdecke
  • 3Abteilung für Zahnärztliche Prothetik (Direktorin: Prof. M. Stisch–Scholz), Medizinische Hochschule Hannover
  • 4Abteilung für Zahnärztliche Chirurgie und Poliklinische Ambulanz (Leiter: Prof. J. Jackowski), ZMK–Fakultät, Universität Witten/Herdecke
† Im Gedenken an unseren geschätzten Kollegen, Herrn Dr. med. dent. Ziad Ibrahim, der im Jahr 2007 plötzlich und für uns alle unerwartet verstorben ist.
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Publication Date:
02 January 2009 (online)

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Zusammenfassung

Die bakterielle Besiedlung der Innenräume von Implantaten stellt eine Gefährdung der implantären Gewebeintegration dar. Mikroleakage wird bedingt durch die nicht vermeidbaren Hohlräume im Implantatkörper und die Randspalten zwischen den verschiedenen Implantatkomponenten. Über eine Bakterienbesiedelung der Spalten und funktionstoten Räume – die weder einer natürlichen Selbstreinigung noch einer gezielten Reinigung durch den Patienten zugänglich sind – sowie durch die Wechselbeziehung zwischen diesen Räumen und der Mundhöhle können entzündliche Reaktionen des periimplantären Weichgewebes verursacht werden.

Es herrscht in der Fachliteratur Übereinstimmung darüber, dass Mikroleakage ein Kofaktor für die Entstehung periimplantärer Entzündungen sein kann. Die Abdichtung der Spalten und der Hohlräume von Implantatkomponenten durch die Versiegelung ist deshalb eine wichtige prophylaktische und/oder therapeutische Maßnahme, vor allem bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für periimplantäre Veränderungen. Für die Versiegelung wurden verschiedene Vorgehensweisen beschrieben, von denen sich bisher noch keine in der Praxis durchsetzen konnte.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. Harald Tschernitschek

Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde Medizinische Hochschule Hannover

Carl– Neuberg–Str. 1

30625 Hannover

Email: Tschernitschek.Harald@mh-hannover.de