Der Nuklearmediziner 2009; 32(1): 55-60
DOI: 10.1055/s-0028-1119396
Spezielle nuklearmedizinische Verfahren

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nuklearmedizinische Beurteilung der Nierentransplantatfunktion

Functional Imaging of the Renal TransplantK. Hahn 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
Further Information

Publication History

Publication Date:
13 March 2009 (online)

Preview

Zusammenfassung

Zur Verlaufskontrolle nach Nierentransplantation haben sich nuklearmedizinische Verfahren, insbesondere zur Differenzialdiagnose von Komplikationen in der frühen Posttransplantationsperiode und zum Langzeitverlauf als sehr geeignete Methoden erwiesen. Die frühe Erfassung von akuter tubulärer Nekrose und beginnender chronischer Abstoßung ermöglicht eine frühe Behandlung und verhindert häufig die Notwendigkeit einer Re-Transplantation. Bei Patienten mit einem Zustand nach Nierentransplantation sollte die Nierenfunktionsszintigrafie eine Durchblutungsphase, eine Sequenzszintigrafie der transplantierten und – falls noch vorhanden – der körpereigenen Niere sowie Aufnahmen der Blase vor und nach Entleerung umfassen. Zusätzlich sind Zeitaktivitätskurven des Nierentransplantates und der Blase sowie eine quantitative Beurteilung der Perfusion sowie der renalen Transitzeit erforderlich. Als geeignete Radiopharmaka werden 99 mTc-DTPA und 99 mTc-MAG3 beschrieben, wobei 99 mTc-MAG3 wegen der höheren Extraktionsrate bevorzugt werden sollte.

Abstract

Evaluation of renal transplants by nuclear medicine techniques has been important in differential diagnosis of medical and surgical complications of the early post-transplantation period and in the long-term follow up, mainly in patients with anuric acute tubular necrosis and in patients with developing chronic rejection. Early recognition of this condition should permit treatment and delay of retransplantation. It is recommended to perform a flow study, scintigraphy of the kidneys, prevoid and postvoid bladder images, time activity curves of the graft and bladder and quantitative data of perfusion function and tracer transit. 99 mTc-MAG3 and 99 mTc-DTPA can be used for this studies.

Literatur

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Klaus Hahn

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin

Ludwig-Maximilians-Universität München

Ziemssenstr. 1

80336 München

Phone: +49/89/51 60 24 42

Fax: +49/89/51 60 44 88

Email: klaus.hahn@med.uni-muenchen.de