Zusammenfassung
Die ventilatorassoziierte Pneumonie (VAP) ist eine häufige Komplikation während der
intensivmedizinischen Behandlung, insbesondere als eigenständiger Risikofaktor der
Langzeitbeatmung. Sie beeinflusst den Krankheitsverlauf und die Letalität der Patienten
wesentlich. Ein gemeinsames Merkmal dieser Patienten sind eingeschränkte primäre Abwehrmechanismen;
damit wird eine Besiedelung des Mundrachenraumes (Oropharynx) mit pathogenen Mikroorganismen
begünstigt anstelle der natürlichen Flora. Als weiterer wesentlicher Einfluss kommt
erschwerend der beeinträchtigte laryngeale Schutzreflex hinzu; daraus resultiert eine
Aspiration oft pathologisch veränderter Mundrachenflora in hoher Keimzahl in die tiefen
Atemwege. Zur Unterstützung einer stabilen, weitgehend ungestörten Besiedlung und
eines Gleichgewichts von symbiontischen und antibakteriellen Prozessen im Mundraum
wird besonders die Bedeutung der Mundpflege mit phytotherapeutischen und probiotischen
Substanzen dargestellt.
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