psychoneuro 2008; 34(9): 436
DOI: 10.1055/s-0028-1091312
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

ADHS - Kinder profitieren vom langwirksamen Methylphenidat

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Publication Date:
19 November 2008 (online)

 
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Etwa 3-6 % der Kinder im schulpflichtigen Alter erfüllen heutzutage die Diagnosekriterien für eine Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) nach DMS-IV. Neben nichtmedikamentösen Strategien empfehlen nationale und internationale Fachgesellschaften bei schwer beeinträchtigten Kindern die Behandlung mit Methylphenidat (MPH).

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Mehr Lebensqualität

Die OBSEER-Studie (Observation of Safety and Effectiveness of Equasym Retard in Routine Care) überprüfte nun Sicherheit und Wirksamkeit des MPH-Präparats Equasym® Retard, einer Kombination aus sofort und verzögert freisetzendem MPH (30 : 70), unter Alltagsbedingungen [1]. Um den Therapieerfolg umfassend beurteilen zu können, wurden sowohl die behandelnden Ärzte, Eltern und Lehrer sowie die Kinder selbst evaluiert. Messparameter waren die globale Beurteilungsskala ADHS-CGI (ADHS-Clinical Global Impression), die Einschätzung der ADHS-Symptomatik durch Eltern und Lehrer anhand von Wochenbeurteilungsbögen (ADHS-TAP), die Erfassung der Lebensqualität der Kinder mithilfe des KINDL (Fragebogen zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen) sowie die Zufriedenheit der Eltern und Betroffenen durch die Medikation erfasst.

Die offene Studie schloss 852 Kinder in einem Durchschnittsalter von 10 Jahren ein, welche die ICD-10-/DSM-IV-Diagnosekriterien einer ADHS erfüllten. Die meisten Kinder (75 %) hatten zuvor entweder kurzwirksames Methylphenidat (46 %), ein anderes Retardpräparat (25 %), Atomoxetin (2,6 %) oder andere Präparate (1,4 %) erhalten. Gründe für die Umstellung waren vorwiegend unzureichende Wirksamkeit der Vormedikation, zu kurze Wirkdauer, Schwierigkeiten mit der 2. Medikamenteneinnahme während der Schulzeit oder Compliance-Probleme.

Nach 6-12 Wochen bewerteten 79 % der behandelnden Ärzte den klinischen Eindruck der Patienten unter Equasym® Retard als "sehr gut" bis "gut", und verzeichneten eine deutliche Abnahme der ADHS-Symptome unabhängig von der Vormedikation. Eltern und Lehrer beschrieben ebenso positive Einflüsse der Behandlung in allen untersuchten Symptomebenen der Erkrankung sowie auf das Tagesprofil der ADHS-Symptomatik. Die Behandlung verbesserte zudem die Lebensqualität in allen KINDL-Subgruppen (Abb. [1]).

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Abb. 1 OBSEER-Studie: Mehr Lebensqualität unter Equasym® Retard nach Einschätzung der Eltern zu verschiedenen Zeitpunkten.

Dr. Katrin Wolf, Eitorf

Quelle: Satellitensymposium im Rahmen des 18th World Congress of the International Association for Child and Adolescent Psychiatry and Allied Professions (IACAPAP) am 2. Mai 2008 in Istanbul, veranstaltet von der UCB GmbH, Monheim am Rhein

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Literatur

  • 01 Döpfner M . et al . Evaluation of Equasym XL throughout the day under routine conditions - comprehensive assessment by physicians, teachers, parents and children. Poster präsentiert auf dem 18th World Congress of the International Association for Child and Adolescent Psychiatry and Allied Professions (IACAPAP) im Mai 2008 in Istanbul, Türkei. 
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Literatur

  • 01 Döpfner M . et al . Evaluation of Equasym XL throughout the day under routine conditions - comprehensive assessment by physicians, teachers, parents and children. Poster präsentiert auf dem 18th World Congress of the International Association for Child and Adolescent Psychiatry and Allied Professions (IACAPAP) im Mai 2008 in Istanbul, Türkei. 
 
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Abb. 1 OBSEER-Studie: Mehr Lebensqualität unter Equasym® Retard nach Einschätzung der Eltern zu verschiedenen Zeitpunkten.