Minim Invasive Neurosurg 1979; 22(2): 68-72
DOI: 10.1055/s-0028-1090290
Originalarbeiten – Articles

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Sekundäre Störungen der Blutgerinnung bei schweren Schädelhirntraumen

Secondary Blood Coagulation Disturbances after Severe Head InjuriesW. Mauersberger
  • Neurochirurgische Klinik des Klinikums Charlottenburg der Freien Universität Berlin (Leiter: Prof. Dr. Dr. R. Wüllenweber)
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Publication Date:
18 November 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Freisetzung von Gewebsthromboplastin kann nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma zu einer Verbrauchskoagulopathie führen. Um eine Übersicht über die Häufigkeit dieser Komplikation zu erhalten, wurden bei der Gruppe von 83 Patienten mit einer schweren Hirnkontusion oder einer Hirnschußverletzung folgende Werte untersucht: Thrombozytenzahl, Fibrinogen, Prothrombinzeit, partielle Thromboplastinzeit und Thrombinzeit. 14 Fälle zeigten Werte, die für das Vorliegen einer Verbrauchskoagulopathie sprachen. Diese Veränderungen lagen in der Mehrzahl der Fälle bereits während der ersten Stunden nach dem Trauma vor und stellen besonders bei jenen Patienten, bei denen ein operativer Eingriff erforderlich ist, eine zusätzliche Gefährdung dar.

Summary

The release of tissue thromboplastin after a severe brain injury can lead to a consumption coagulopathy. In a group of 83 patients with severe brain injury, platelet count, fibrinogen, prothrombin, partial thromboplastin time and thrombin time were investigated. The pathological laboratory findings in 14 were compatible with a consumption coagulopathy. These alterations were demonstrated during the first hours following trauma and represented an extra handicap for the patients who had to be treated surgically.