Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5(2): 93-99
DOI: 10.1055/s-0028-1082371
Fortbildung

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Endokrinologie - Das klimakterische Syndrom der Patientin mit Mammakarzinom: Risiken und Nutzen der Behandlungsoptionen

O. Ortmann1 , G. Emons2 , P. A. Fasching3 , R. Kimmig4 , B. K. Rack5 , M. W. Beckmann3
  • Institutsangaben:
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg
  • 2Frauenklinik der Georg-August-Universität Göttingen
  • 3Frauenklinik Universitätsklinikum Erlangen
  • 4Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universitäts-Frauenklinik Essen
  • 5Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication History

Publication Date:
22 July 2008 (online)

 

Patientinnen mit primärem Mammakarzinom leiden nicht selten unter den Folgen der Therapie. Gerade Langzeitnebenwirkungen sind bei der relativ guten Prognose der Erkrankung von Bedeutung. Solche Nebenwirkungen können durch Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder endokrine Therapie hervorgerufen werden. Viele Patientinnen leiden an Symptomen des Östrogenmangels.

Zu deren Behandlung kommt eine Reihe von verschiedenen Methoden in Betracht. Gesunde Frauen erhalten zur Therapie von Östrogenmangelerscheinungen häufig Östrogene ggf. in Kombination mit Gestagenen. Östrogene haben unter allen heute verfügbaren Methoden die beste Wirkung auf klimakterische Beschwerden, insbesondere Hitzewallungen und Schweißausbrüche. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von vermuteten Nebenwirkungen u. a. auch aus randomisiertkontrollierten Studien bestätigt (Thromboembolien, Schlaganfall, Brustkrebs, u. a.). Zusätzlich bewahrheiteten sich zwar positive Effekte auf Osteoporose und osteoporotische Frakturen. Die über viele Jahre vermutete Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen ist aber aufgrund jüngerer Untersuchungen nicht vorhanden oder zumindest zweifelhaft. Gesunde Frauen sollten derzeit nur bei bestehender Indikation, d. h. in der Regel zur Behandlung von klimakterischen Beschwerden und/oder Urogenitalatrophie, eine Hormontherapie erhalten. Bei Frauen mit behandeltem Brustkrebs ist eine Hormontherapie kontraindiziert. Diese Patientinnen können allerdings aufgrund einer natürlichen postmenopausalen Situation oder therapiebedingt viele Jahre unter klimakterischen Beschwerden leiden. Es ist daher wichtig, nach Alternativen der Behandlung dieser relevanten Probleme zu suchen. In diesem Beitrag werden die verschiedenen Optionen sowie deren Nutzen und Risiken dargestellt.

Literatur

  • 01 Pritchard KI . Khan H . Levine M . for the Steering Committee on Clinical Practice Guidelines for the Care and Treatment of Breast Cancer. Clinical practice guidelines for the care and treatment of breast cancer: 14. The role of hormone replacement therapy in women with a previous diagnosis of breast cancer.  CMAJ. 2002;  166 1017-1022
  • 02 Pritchard KI . The role of hormone replacement therapy in women with a previous diagnosis of breast cancer and a review of possible alternatives.  Ann Oncol. 2001;  12 301-310
  • 03 Chiebowski RT . McThirnan A . Elements of informed consent for hormone replacement therapy in patients with diagnosed breast cancer.  J Clin Oncol. 1999;  17 130-142