Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5(2): 63
DOI: 10.1055/s-0028-1082361
Editorial

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Sehr geehrte Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie,

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Publication Date:
22 July 2008 (online)

 

PD Dr. med. Christoph Rageth

Seit dem Bestehen der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie hat sich noch nie so viel Arbeit für den Vorstand ergeben wie gerade jetzt. Der Vorstand (http://www.senologie.ch/vorstand.htm) ist so gross und so aktiv wie nie und das hat seine guten Gründe:

Die Einführung neuer Technologien, die standespolitische Diskussion um die Brustzentren und die schleppende Einführung des Mammografie-Vorsorgeprogramms in der Schweiz sind die Hauptthemen.

Minimal Invasive Brustbiopsien: Nachdem in den letzten Jahren die Methoden (stereotaktische und USgesteuerte Vakuumbiopsien) evaluiert und provisorisch in die Leistungspflicht aufgenommen wurden, hat man die "minimal-invasiven Biopsiemethoden" aus der Evaluation entlassen und befristet bis am 31.12.2008 in den Leistungskatalog aufgenommen. Dies allerdings mit der Auflage, dass bis zum 31. Mai 2008 ein Qualitätssicherungskonzept ausgearbeitet werden muss und die Richtlinien der SGS vom 2. November 2001 überarbeitet werden. Wenn diese Anforderungen erfüllt sind, wird die Leistung per 1. Januar 2009 unbefristet kassenpflichtig erklärt. Deshalb fand am 5.4.2008 - organisiert durch Prof. Ossi Köchli - eine Konsensuskonferenz mit über 80 Teilnehmern (grösstenteils Radiologen und Gynäkologen, welche diese Methode anwenden) statt. Das daraus resultierende Dokument kann auf der Homepage der SGS (www.senologie.ch) eingesehen werden. Es folgt in den nächsten Wochen die Gründung der "Arbeitsgruppe Minimal Invasive Brustbiopsien" und diese wird definitiv über das Qualitätssicherungskonzept zu befinden haben. An der Konsensuskonferenz hat man sich auf folgende Eckwerte für Leistungserbringer geeinigt: Qualifikation als Facharzt für Radiologie oder Gynäkologie und Geburtshilfe oder Chirurgie, Nachweis eines MIBB-Workshops und Nachweis von erfolgreich durchgeführten Eingriffen am Phantom, Nachweis von 5 unter Supervision durchgeführten Eingriffen sofern die Methode in einer Institution bereits etabliert ist und 20 bei Neuetablierung, Teilnahme an der Qualitätssicherung der Arbeitsgruppe MIBB (mit Fragebogen), mindestens 12 MIBB / Jahr / Teammitglied und mindestens 20 MIBB / Jahr / Team.

Brustzentren: Unter der Leitung von Prof. Walter K. Marti hat eine Arbeitsgruppe die Richtlinien für Brustzentren, die sich weitgehend an den EUSOMA-Kriterien orientieren, verfasst und in die Vernehmlassung gegeben. Diese ist jetzt abgeschlossen und es werden Sitzungen mit der Arbeitsgruppe Gynäkologische Onkologie und der Schweizerischen Gesellschaft für Onkologie folgen, damit die Differenzen soweit möglich bereinigt werden. Das Ziel ist, dass die Schweizerische Gesellschaft für Senologie dereinst Institutionen zertifizieren kann. Danach wird es bedeutsam sein, wie die Zusammenarbeit der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mit diesen Brustzentren organisiert wird. Dies wird in einer Art "Ärztenetzwerk" organisiert werden müssen und auch hierzu ist der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie daran, Vorschläge zu entwickeln.

Mammografie-Screening: Nachdem in der französischen Schweiz das Mammografie-Screening flächendeckend und mit hoher Qualität eingeführt wurde, sind in den Deutschschweizer Kantonen die Bemühungen erst in St. Gallen weit gediehen. In den Kantonen Bern und Luzern gab es Vorstösse und es bleibt zu hoffen, dass dies auch in den anderen Kantonen der Fall ist. Die nächste Generalversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie findet am Vormittag des 10.9.2008 im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung mit der Österreichischen Gesellschaft für Senologie in Wien statt. Den Zeitpunkt kann man dem definitiven Programm entnehmen, welches auf http://www.medacad.org/senologie2008/ publiziert wird. Vermutlich wird es um 11:00 Uhr sein. Wir hoffen, dort viele Mitglieder aus der Schweiz begrüssen zu können.

PD Dr. med. Christoph Rageth

Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie 2007-2009