Neuroradiologie Scan 2025; 15(04): 266
DOI: 10.1055/a-2681-7969
Aktuell
Zerebrovaskulär

Neuer Kollateral-Score für Schlaganfälle aufgrund von distalen Gefäßverschlüssen

Preview

Kollateralgefäße können bei ischämischen Schlaganfällen die Perfusion des betroffenen Hirnareals aufrechterhalten und so das Fortschreiten der Hirnschädigung verlangsamen. Dies geht wiederum mit einem guten funktionellen Outcome und einem stärkeren Therapieeffekt einher. Bei distalen Gefäßverschlüssen wird der Kollateralstatus allerdings eher überschätzt, da auch Kollateralen in den davor liegenden, nicht betroffenen Hirnarealen mitgezählt werden.

Fazit

Der ODACS-Score ermöglicht eine patientenspezifischere und realistischere Einschätzung des Kollateralstatus, insbesondere bei distalen Gefäßverschlüssen. Denn dabei werden nicht die Kollateralgefäße im gesamten Stromgebiet der verschlossenen Arterie berücksichtigt, sondern nur das Gefäßsystem im minderperfundierten Hirnareal. Dies ermöglicht eine individuellere Therapieentscheidung, was sich möglicherweise positiv auf das Outcome der Patienten auswirkt. Auch in klinischen Studien, in denen die Wirksamkeit verschiedener Therapiemethoden untersucht bzw. verglichen wird, könnte sich der ODACS-Score als nützlich erweisen.



Publication History

Article published online:
02 October 2025

© 2025. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany