Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2647-1786
Zeitfenster für die operative Versorgung von Nervenverletzungen durch scharfe Gewalt

Schnitt- oder stichbedingte Nervenschäden der oberen Extremitäten sollten zügig operativ behandelt werden. Dabei ist die primäre Nervenrekonstruktion aufgrund des besseren Outcomes einem Transplantat bzw. Nerven-Conduit vorzuziehen. Das Zeitfenster für diese Operation ist laut einer US-amerikanischen Studie allerdings sehr kurz, insbesondere bei großen Hauptnervenläsionen proximal oder innerhalb des Karpaltunnels oder der Guyon-Loge.
Bei Nervenverletzungen proximal des Handgelenkes ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Transplantat eingesetzt werden muss, deutlich höher als bei Läsionen der Nn. digitales palmares communes bzw. proprii. Möglicherweise weil die Nerven am Unterarm von festeren Faszien und mehr Bindegewebe umgeben sind als im Bereich der Hand oder Finger, was die Mobilisation und damit eine spannungsfreie Koaptation der Nervenenden erschwert. Dies könnte auch erklären, warum in diesen Fällen längere Transplantate notwendig sind. Warum das Alter der Patienten und die Komplexität der Verletzungen dabei keine Rolle spielen, ist allerdings noch unklar.
Publication History
Article published online:
18 September 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany