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DOI: 10.1055/a-2569-6325
Veranstaltungsbericht

Thieme@FIBO 2025
Jährlich im April findet in Köln die FIBO statt. Sie ist weltweit die größte Messe für Gesundheit, Fitness und Wellness. Schon seit Jahren richtet Thieme auf dieser Messe ein Vortragsprogramm aus, das besonders Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten anspricht und ihnen Updates zu verschiedenen Themen der (Sport-)Physiotherapie gibt. Während dieses Programm in den letzten beiden Jahren in Kooperation mit der Sportärztezeitung stattfand und extra bezahlt werden musste, wagte die FIBO als Auftraggeberin in diesem Jahr einen Neuanfang. Im „Forum Therapie & Training“ konnten Interessierte das allein von Thieme organisierte Vortragsprogramm mit 6 Referent*innen direkt auf der Ausstellerfläche kostenfrei besuchen. Dass sich die Veränderung auszahlte, zeigte sich schon bei den ersten Vorträgen: Sämtliche der rund 60 Sitzplätze waren von Beginn an belegt. Zudem versammelten sich noch etwa 30 weitere Personen auf den „Stehplätzen“ am Rande des Forums.


Das große Interesse lag nicht nur an dem neuen Format, sondern wie immer auch an den von Thieme eingeladenen Referierenden, die ein breites Spektrum der Physiotherapie abdeckten und hervorragend präsentierten.
Julia Benitz aus Freiburg begann mit einem spannenden Vortrag über „Reha und Training nach Knorpeloperationen am Kniegelenk“. Sie zeigte unter anderem, wie lange die Reha-Phase nach einem solchen Eingriff dauert, und sie betonte, dass eine beinahe schon beunruhigend lange Plateauphase während der postoperativen Regeneration bei vielen Betroffenen eher die Regel als die Ausnahme ist.
Anschließend befasste sich Hauke Heitkamp aus Münster mit der Behandlung muskulärer Triggerpunkte am Beispiel von Schulterschmerzen. Neben den exakten Wirkmechanismen erklärte er anhand der aktuellen Studienlage die Effektivität der Intervention: Zwar hat die Triggerpunkttherapie in den meisten Fällen wenig langfristigen Einfluss auf die Schmerzen – umso mehr jedoch auf die Funktionalität der Schulter, wodurch ein individuelles Trainingsprogramm effektiver gestaltet werden kann.


Christoph Kaminski, Sportwissenschaftler und Physiotherapeut aus Essen, klärte über hybride Trainingsstrategien am Beispiel seiner Firma „Back to Performance“ auf und veranschaulichte, wie er Kunden maximal individualisiert berät und betreut. Dabei motivierte er alle Teilnehmenden, verstärkt Technik in die Therapie zu integrieren. Die Kombination aus persönlicher Betreuung und digitalen Ergänzungen – etwa E-Learnings zum Schmerzverständnis oder Elektromyografie-Messungen (EMG) – fördere den Therapiefortschritt erheblich.
Kevin Grafen hielt einen Vortrag über neurozentriertes Training in der Reha von Sportverletzungen und zeigte in einer Live-Demo an einer Teilnehmerin aus dem Publikum, wie bei diesem Therapieansatz geprüft wird, ob beispielsweise Augenkoordinationsübungen einen Einfluss auf Schulterbeschwerden haben. Am Ende sprachen Eva Lüning und Sarah Venhorst über chronische Schmerzen und schafften es dabei, die Basics verschiedener Schmerzmechanismen und Schmerzmanagementprogramme auch für weniger versierte Zuhörende verständlich auf den Punkt zu bringen.
Viele Besucherinnen und Besucher fanden sich gezielt zu den einzelnen Vorträgen im „Forum Therapie & Training“ ein, zudem blieben immer auch einige Messebesucher spontan stehen und lauschten den Referierenden. Fazit: Format und Inhalte der Thieme Veranstaltung integrierten sich optimal in das Gesamtangebot der FIBO und wurden von den Besuchenden rege angenommen – eine bestmögliche Ausgangslage für die nächsten Jahre.
Joachim Schwarz, Sven Eißmann
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. Juli 2025
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