Aktuelle Kardiologie 2025; 14(03): 232-238
DOI: 10.1055/a-2566-7244
Kurzübersicht

Digitalisierung im Fokus der Subdisziplinen – Teil II: Bildgebung und Grundlagenwissenschaften

Digitalisation in the Focus of the Subdisciplines – Part II: Imaging and Basic Sciences
Ramona Schmitt
1   Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN14879)
,
Holger Winkels
2   Herzzentrum, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland (Ringgold ID: RIN27182)
,
Sebastian Kelle
3   Deutsches Herzzentrum der Charité, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland (Ringgold ID: RIN14903)
,
Laura Sommerfeld
4   Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg-Eppendorf, UKE, Hamburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN37734)
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Digitale Innovationen prägen kardiale Bildgebung und Grundlagenforschung, wobei technische Entwicklungen beide Disziplinen auch enger verbinden. Digitalisierung ist ein essenzieller Bestandteil der kardialen Bildgebung, der neue Möglichkeiten eröffnet – sowohl als Screening-Verfahren als auch in der Diagnostik und Therapieplanung. Dies hat jedoch auch neue Herausforderungen zur Folge, insbesondere für die Aus- und Weiterbildung von jungen Kardiolog*innen. Darüber hinaus transformiert Digitalisierung die Grundlagenwissenschaft durch elektronische Laborbücher, KI-gesteuerte (KI: künstliche Intelligenz) Vorhersage von Proteinstrukturen und Analyse von komplexen Datensätzen. Die gewonnenen Datenmengen sind enorm und erfordern effektives Datenmanagement mittels digitaler lokaler und internationaler Infrastrukturen. KI-gestützte Ansätze schaffen Schnittstellen zur Klinik. Der noch bestehende Mangel an Infrastrukturen hemmt die volle Entfaltung des Potenzials.

Abstract

Digitalization is an essential part of cardiac imaging, which enables new possibilities through continuing development and optimization of existing modalities – both as screening methods and in diagnostics and therapy planning. However, this dynamic development also implicates new challenges, especially with regard to the education of young cardiologists. Digitalization further transforms basic science through modern tools such as electronic lab notebooks, automated AI-driven prediction of protein structures, and analysis of sequencing data. The amount of generated data is enormous, steadily increasing, and requires effective data management including digital, local and international infrastructures. AI-supported approaches provide interfaces to the clinical routine. However, the lack of infrastructure is to date hindering progress.

Was ist wichtig?
  • Digitalisierung in der kardialen Bildgebung ermöglicht bereits eine effizientere und breitere Nutzung der teils eingeschränkten Ressourcen.

  • Durch Weiterentwicklung der vorhandenen Modalitäten, besonders unter Zuhilfenahme KI-basierter Methoden (KI: künstliche Intelligenz), ergeben sich neue Möglichkeiten im Bereich der Prävention, Diagnostik und Therapieplanung.

  • Durch die Digitalisierung ergeben sich auch neue Herausforderungen. Eine adäquate Ausbildung junger Kardiolog*innen in der kardialen Bildgebung verbleibt trotz zunehmendem Einsatz von KI unumgänglich.

  • Auch grundlagenwissenschaftlich transformiert und optimiert die Digitalisierung Prozesse und vereinfacht die Arbeit an der Schnittstelle zu klinischen Fragestellungen.

  • Die Integration wachsender, komplexer Datenmengen stellt ein enormes Potenzial, aber auch Herausforderungen für den wissenschaftlichen Alltag dar.



Publication History

Article published online:
02 June 2025

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