Aktuelle Kardiologie 2025; 14(03): 227-231
DOI: 10.1055/a-2566-7187
Kurzübersicht

Digitalisierung im Fokus der Subdisziplinen – Teil I: Rhythmologie

Digitalization in the Spotlight of Subdisciplines – Part I: Rhythmology
Henrike A. K. Hillmann
1   Hannover Herzrhythmus Centrum, Klinik für Kardiologie und Angiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
Dominik Linz
2   Abteilung für Kardiologie, Maastricht University Medical Center, Maastricht, Niederlande (Ringgold ID: RIN199236)
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Zusammenfassung

Digitalisierung spielt im Bereich der Rhythmologie eine immer größer werdende Rolle. Durch den Einsatz sogenannter Wearables ist es inzwischen u. a. möglich, Vorhofflimmern leitliniengerecht zu diagnostizieren, Symptom-Rhythmus-Korrelationen zu erheben und die Arrhythmielast zu überwachen. Durch Telemonitoring und den Nutzen digitaler Geräte, Sensoren und Innovationen wie vokaler Biomarker kann die Überwachung herzinsuffizienter Patienten optimiert und möglichen Hospitalisierungen vorgebeugt werden. Der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Rhythmologie hat nicht nur das Potenzial, die EKG-Diagnostik zu optimieren, sondern Krankheitsbilder frühzeitig zu erkennen bzw. das Auftreten verschiedener Erkrankungen vorherzusagen. Neben dem großen Potenzial müssen Limitationen und Herausforderungen der Digitalisierung künftig adressiert werden, um eine noch bessere Eingliederung neuer Tools in den klinischen Alltag zu ermöglichen.

Abstract

Digitalization has emerged as a pivotal aspect in the field of rhythmology. The use of wearables enables guideline-conform diagnosis of atrial fibrillation, the establishment of a symptom-rhythm correlation, and monitoring of arrhythmia burden. Through utilization of telemonitoring and digital devices, digital sensors, and innovations such as vocal biomarkers, the monitoring of heart failure patients can be optimized. Thus, through early detection and timely intervention, hospitalizations can potentially be prevented. Moreover, the application of artificial intelligence in rhythmology not only has the potential to enhance ECG diagnostics but also to enable early detection or even prediction of relevant diseases. Next to its potential, limitations and challenges of digitalization must be addressed to facilitate integration of these novel tools into daily clinical practice.

Was ist wichtig?

Im Bereich der Rhythmologie gewinnt die Digitalisierung zunehmend an Bedeutung. Dies ist zum einen auf die Entwicklung digitaler Alltagsgeräte zurückzuführen, die zunehmend auch spezifische rhythmologische Fragestellungen abdecken können, zum anderen auf das intern angestrebte Ziel einer Präzisionsmedizin im Bereich rhythmologischer Erkrankungen. Zentrale Anwendungsfelder sind unter anderem die Diagnostik von Herzrhythmusstörungen mittels digitaler Geräte, die Überwachung rhythmologischer Patienten durch Telemonitoring sowie der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) u. a. zur Prädiktion relevanter Erkrankungen, auf die im Folgenden näher eingegangen wird ([Abb. 1]).



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Article published online:
02 June 2025

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