Aktuelle Kardiologie 2025; 14(03): 197-204
DOI: 10.1055/a-2566-6837
Kurzübersicht

Digitale Kardiologie in Studium und Weiterbildung

Digital Cardiology in Education and Training
1   Universitätsklinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Universität Bielefeld, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum OWL, Klinikum Bielefeld, Bielefeld, Deutschland
,
Dominik Hubricht
2   Georg-August-Universität, Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland
,
Ilja Bergt
3   Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland
,
Hannah Billig
4   Medizinische Klinik II für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland (Ringgold ID: RIN39062)
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Zusammenfassung

Die Digitalisierung eröffnet Chancen, medizinisches Wissen jederzeit zugänglich zu machen. Aktuell werden digitale Tools wie Clinical Decision Support-Systeme, Leitlinien, Score-Kalkulatoren sowie spezialisierte Apps in der ärztlichen Weiterbildung und im klinischen Alltag genutzt. Auch eLearning-Plattformen, virtuelle Fallstudien und Simulationen unterstützen Medizinstudierende und Ärzt*innen in ihrer Qualifizierung. Digitale Tools spielen zudem eine wichtige Rolle in der Kommunikation unter Ärzt*innen und mit der Öffentlichkeit via Social Media. Allerdings fehlt es an standardisierten Qualitätskriterien für diese Inhalte, was eine kritische Prüfung der Vertrauenswürdigkeit erfordert. Trotz des Potenzials sind digitale Lehrinhalte noch unzureichend im Studium verankert. Eine stärkere Integration könnte das Lernen zukunftsorientiert weiterentwickeln und die Ausbildungsqualität verbessern.

Abstract

Digitalization offers opportunities to make medical knowledge accessible anytime, anywhere. Currently, digital tools such as clinical decision support systems, guidelines, score calculators, and specialized apps are used in medical education and daily clinical practice. eLearning platforms, virtual case studies, and simulations also support medical students and professionals in their training. Digital tools play an important role in communication among doctors and with the public via social media. However, there is a lack of standardized quality criteria for these contents, which makes it necessary to critically assess the trustworthiness of the sources. Despite their potential, digital learning content is still insufficiently integrated into medical education. Greater integration could advance learning in a forward-thinking manner and sustainably improve the quality of education.

Was ist wichtig?
  • Durch digitale Tools wird eine ubiquitäre Verfügbarkeit von aktuellem klinischem Wissen ermöglicht.

  • Digitale Inhalte sind bisher wenig bis gar nicht in Studium und ärztlicher Weiterbildung integriert.

  • Das Lernen in Studium und Weiterbildung sowie der klinische Alltag können durch zahlreiche Apps, die alle Subdisziplinen der Kardiologie abdecken, bereichert werden.

  • Die Qualität und Sicherheit der Anwendungen weisen jedoch eine große Heterogenität auf. Daher müssen potenzielle Nutzer*innen die Qualität jeder App vor deren Verwendung individuell bewerten.



Publication History

Article published online:
02 June 2025

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