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DOI: 10.1055/a-2551-0322
Internationale Studienergebnisse

Intraprofessionell austauschen und Kontext einer Person berücksichtigen – Traumabezogene Forschung


Studien im Bereich Trauma innerhalb der Ergotherapie nehmen zu. Besonderes Interesse zeigt sich an intraprofessionellen Herangehensweisen unter Beachtung der Kontextfaktoren der jeweiligen Person. Zu diesen Ergebnissen kamen die Ergotherapeutin Carlota Costas Franco und ihr Team der Terrassa University, Spanien.
Sie untersuchten in einem Scoping Review den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand über traumabezogene Forschung mit Bezug zu Betätigung. Die Autor*innen analysierten insgesamt 34 Artikel, um einen Überblick über die aktuelle Evidenzlage zu gewinnen. Die Artikel stammen aus den Jahren 1997 bis 2024. Sie kategorisierten 3 Hauptthemen:
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Breite Themenvielfalt: Die Forschungsteams in den analysierten Artikeln untersuchten unterschiedliche Themen. Einige bezogen sich auf spezifische Zielgruppen, wie Kinder im Schulsetting, Geflüchtete, Veteranen, Frauen in Notunterkünften oder Personen mit medizinisch bedingtem Trauma. Die Forschenden thematisierten die Anwendung von Fragebögen und Resilienzkonzepten sowie die berufliche Wiedereingliederung nach traumatischen Erfahrungen. Dabei gingen sie auf die Rolle der Ergotherapie ein.
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Theoretische Ansätze betätigungsbasierter wissenschaftlicher Erkenntnisse: Die Artikel beinhalten diverse theoretische Ansätze, wie Ergotherapeut*innen Trauma aus Betätigungsperspektive betrachten können. Dabei unterstützen sie Modelle, wie das Model of Human Occupation (MOHO) oder das Kawa-Modell. Aber auch gemeinwesenorientierte, familienzentrierte oder sensorische Ansätze der ergotherapeutischen Behandlung finden sich wieder.
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Zukunftsperspektiven: Der Bedarf an weiterer Forschung zeigt sich. Dabei fordern die Forschungsteams vor allem Wirkungsnachweise, Assessments und evidenzbasierte Interventionen, die Umweltfaktoren wie soziale und kulturelle Dimensionen betrachten. Zudem ist es ihnen ein Anliegen, dass Ergotherapeut*innen ihre Kompetenzen zur Behandlung von Personen mit traumatischen Erfahrungen stärken.
Forschung zu Trauma und Betätigung findet in verschiedenen Kontexten statt. Für die Ergotherapie gewinnt besonders die individuelle Perspektive einer Person und der intraprofessionelle Austausch, also innerhalb des Berufes, an Bedeutung. Die Forschungsgruppe betont, wie wichtig die Ergotherapie durch ihren klienten- und ressourcenorientierten Ansatz für das interprofessionelle Team in der Traumabehandlung und -prävention ist.
lg
Scand J Occup Ther 2025; 32: 2483502
Publication History
Article published online:
04 June 2025
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