Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2025; 12(02): 94-95
DOI: 10.1055/a-2545-8645
Aktuell
Medikamentöse Therapie

Unerwünschte Ereignisse unter Rivaroxaban und ASS nach peripherer Revaskularisation häufiger

Bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (paVK) besteht ein hohes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, darunter schwerwiegende unerwünschte Ereignisse an den Gliedmaßen (major adverse limb events, MALE), die den Verlust von Gliedmaßen und andere Komplikationen umfassen, und Tod. Auch nach der Revaskularisierung besteht bei Patienten mit paVK weiterhin ein hohes Risiko für thrombotische Ereignisse oder Tod. Wiederholte Episoden von Komplikationen und Hospitalisierungen der Patienten gilt es zu vermeiden. In der paVK-Kohorte der Phase-3-Studie COMPASS7 reduzierte die duale Signalweghemmung (dual pathway inhibition, DPI) mit Rivaroxaban 2,5 mg zweimal täglich plus Aspirin signifikant die Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter kardiovaskulärer Ereignisse (major adverse cardiovascular events, MACE) und MALE, vollständiger Gefäßamputationen, peripherer Gefäßinterventionen sowie aller peripheren Gefäßoutcomes im Vergleich zu Aspirin allein bei Patienten mit symptomatischer paVK der unteren Extremitäten. Die internationale multizentrische prospektive einarmige XATOA-Registerstudie wurde konzipiert, um die vorhandenen Erkenntnisse aus der COMPASS-Studie zu ergänzen und darauf aufzubauen, indem Behandlungsmuster und -ergebnisse bei Patienten bewertet werden, die in der klinischen Routinepraxis eine DPI erhalten.

Fazit

XATOA ist das einzige prospektive Register mit Langzeitdaten zu Patienten mit paVK, die unter realen Bedingungen DPI erhalten. Insgesamt stimmten die Ergebnisse dieser XATOA-Subanalyse mit den Ergebnissen von COMPASS und VOYAGER PAD überein. Die vorliegende Analyse zeigt, so die Autoren, dass Patienten mit paVK der unteren Extremitäten und vorangegangener Revaskularisation höhere MALE-Raten aufwiesen als Patienten ohne vorangegangene Revaskularisation. Die klinischen Ereignisraten waren bei Patienten mit kürzer zurückliegender Intervention höher. Eine Revaskularisations-Anamnese war auch prädiktiv für Ereignisse an den Extremitäten. Weitere prädiktive Faktoren für MALE waren Diabetes mellitus und KHK.



Publication History

Article published online:
20 May 2025

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