Patienten, die nach einer perkutanen DES-Koronarintervention (PCI) eine duale Thrombozytenaggregationshemmung
(DAPT) erhalten, sind sowohl ischämischen Komplikationen als auch Blutungskomplikationen
ausgesetzt. Randomisierte klinische Studien (RCTs) und Beobachtungsstudien haben widersprüchliche
Ergebnisse hinsichtlich der Auswirkungen der gleichzeitigen Verabreichung von PPI
auf die Wirksamkeit von Clopidogrel gezeigt, wobei Studien auf eine abgeschwächte
Hemmung des P2Y12-Rezeptors und eine Zunahme unerwünschter klinischer Ergebnisse hinwiesen.
Möglicherweise besteht auch deshalb eine Diskrepanz zwischen den Empfehlungen europäischer
und amerikanischer Leitlinien zur routinemäßigen Anwendung von Protonenpumpenhemmern
(PPI) bei diesen Patienten (DAPT). Ziel der vorliegenden Studie war es, den Zusammenhang
zwischen der gleichzeitigen Verschreibung von PPI und DAPT und dem Auftreten von gastrointestinalen
Blutungen und ischämischen Ereignissen bei Patienten mit akutem Myokardinfarkt (AMI)
nach perkutaner Koronarintervention (PCI) zu untersuchen.