Aktuelle Kardiologie 2025; 14(02): 121-128
DOI: 10.1055/a-2530-3406
Kurzübersicht

Körperliche Aktivität und Sport bei KHK: Was wird empfohlen? Worauf ist zu achten?

Physical Activity and Sports in Patients with CAD: Recommendations and Concerns
1   Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland (Ringgold ID: RIN14926)
2   Institut für Herz-Kreislauf-Forschung, Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde, Bad Rothenfelde, Deutschland (Ringgold ID: RIN219507)
,
Madeleine Gernert
3   Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland (Ringgold ID: RIN14926)
,
Nils Reiss
2   Institut für Herz-Kreislauf-Forschung, Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde, Bad Rothenfelde, Deutschland (Ringgold ID: RIN219507)
4   Klinik für kardiologische Rehabilitation, Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde, Bad Rothenfelde, Deutschland (Ringgold ID: RIN219507)
,
Roland Nebel
5   Klinik für kardiologische Rehabilitation, Klinik Roderbirken, Leichlingen, Deutschland (Ringgold ID: RIN116972)
,
Birna Bjarnason-Wehrens
1   Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland (Ringgold ID: RIN14926)
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Zusammenfassung

Patienten mit koronarer Herzerkrankung (KHK) profitieren deutlich von regelmäßiger körperlicher Aktivität. Neben der Verbesserung von Symptomatik und Prognose (Hospitalisierung, Mortalität) kann auch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität erreicht werden. Zudem wirkt ein regelmäßiges Krafttraining der Entwicklung einer Sarkopenie entgegen. Die Ausübung einer intensiven körperlichen Belastung ist jedoch weiterhin mit Sicherheitsbedenken verbunden. Der vorliegende Beitrag präsentiert die aktuellen Empfehlungen bei KHK-Patienten: Es werden vorbereitende Maßnahmen wie die Leistungsdiagnostik und das Abklären relativer und absoluter Kontraindikationen beleuchtet sowie aktuelle Trainingsempfehlungen zu Art, Umfang und Intensität der Belastung erläutert. Der Stellenwert der angeleiteten Sport- und Bewegungstherapie für den (Wieder-)Einstieg in die regelmäßige körperliche/sportliche Aktivität wird aufgezeigt.

Abstract

Patients with coronary artery disease (CAD) significantly benefit from regular physical activity. In addition to improvements in symptoms and prognosis (hospitalisation, mortality), physical activity improves exercise capacity and quality of life. Regular muscle strengthening activities can also counteract the development of sarcopenia. However, engaging in intensive physical activity is still associated with safety concerns. This article presents the current recommendations for CAD patients: required diagnostics, relative and absolute contraindications, exercise recommendations on the type, volume, and intensity of physical activity. Additionally, we highlight the importance of supervised exercise therapy for (re-)engaging in regular physical activity.

Was ist wichtig?
  • Bewegungsempfehlungen für koronare Herzerkrankung (KHK): Wenn es der gesundheitliche Status zulässt, sollte an mindestens 150–300 Minuten pro Woche eine moderate aerobe Ausdaueraktivität und an mindestens 2 Tagen pro Woche ein ergänzendes Krafttraining durchgeführt werden.

  • Setting: Im Rahmen von strukturierten Rehabilitationsprogrammen werden die Patienten (wieder) an eine regelmäßige körperliche Aktivität herangeführt und dazu befähigt, diese auch langfristig aufrecht zu erhalten. Dabei sind aus motivationalen Gründen auch die Präferenzen der Patienten zu beachten.

  • Vorbereitung: Vor Aufnahme der körperlichen Aktivität sind relative und absolute Kontraindikatoren zu prüfen. Zudem sollte ein Ausbelastungstest in Form einer EKG-gestützten Ergometrie durchgeführt und in regelmäßigen Abständen (meist alle 12 Monate) wiederholt werden.

  • Trainingsinhalte: Neben dem Ausdauer- und Krafttraining werden Koordinationstraining, sensomotorisches Training und Entspannungsverfahren empfohlen.

  • Trainingssteuerung: Ein sicheres Training wird anhand der Ergebnisse einer Belastungsuntersuchung über die Herzfrequenzreserve, die erbrachte Leistung (z. B. Watt) und/oder das subjektive Belastungsempfinden (Borg-Skala) gesteuert.



Publication History

Article published online:
02 April 2025

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