Aktuelle Kardiologie 2025; 14(02): 148-153
DOI: 10.1055/a-2530-3370
Kurzübersicht

Medikamentöse Strategien bei chronischem Koronarsyndrom – nach Koronarintervention und bei INOCA

Drug Therapy for Chronic Coronary Syndromes – Following Coronary Intervention and for INOCA
Willibald Hochholzer
1   Medizinische Klinik – Schwerpunkt Kardiologie & Internistische Intensivmedizin, Klinikum Würzburg Mitte gGmbH, Standort Juliusspital, Würzburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN219635)
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Zusammenfassung

Chronische Koronarsyndrome beinhalten sowohl Erkrankungen der epikardialen Koronararterien wie auch der Mikrozirkulation und können sich als obstruktive wie auch funktionelle Gefäßveränderungen manifestieren. Für die Auswahl der optimalen medikamentösen Therapiestrategie ist es von zentraler Bedeutung, die zugrunde liegende Pathophysiologie zu erfassen. Für die symptomatische Therapie kommen antiischämische oder antianginöse Medikamente in Betracht. Prognostische Relevanz haben vor allem antithrombozytäre und lipidsenkende Therapiestrategien. Darüber hinaus können auch weitere medikamentöse Ansätze wie eine Herzinsuffizienztherapie falls indiziert, eine antiinflammatorische Therapie mit Colchicin oder Protonenpumpeninhibitoren unter antithrombotischer Therapie die Prognose verbessern.

Zusammenfassung

Chronic coronary syndromes range from diseases of the epicardial coronary arteries to the microcirculation and contain obstructive and functional vessel disorders. It is essential to define the pathophysiological background of the disease for establishing the optimal pharmacological strategy. Symptomatic therapy consists of antianginal and anti-ischemic drugs. Of prognostic relevance are in particular antiplatelet and lipid-lowering strategies. However, heart failure medication if indicated, proton pump inhibitors combined with antithrombotic treatment and anti-inflammatory therapy with colchicine can improve prognosis.

Was ist wichtig?
  • Der Begriff chronisches Koronarsyndrom hat den Terminus stabile koronare Herzerkrankung abgelöst. Das chronische Koronarsyndrom umfasst ischämische Erkrankungen der Koronarien wie der Mikrozirkulation mit oder ohne Gefäßobstruktion.

  • Während bei der obstruktiven koronaren Herzerkrankung der Stellenwert der antithrombotischen wie auch lipidsenkenden Therapie gut belegt ist, fehlen bislang große Studien für den Einsatz bei koronarer Ischämie ohne obstruktive koronare Arterien.

  • Bei chronischem Koronarsyndrom ist eine gezielte weitere Abklärung der zugrunde liegenden Pathophysiologie notwendig, um den optimalen weiteren medikamentösen Therapieansatz festlegen zu können.

  • Die Behandlung von Risikofaktoren und Komorbiditäten ist Kern der Strategie bei allen chronischen Koronarsyndromen.



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Article published online:
02 April 2025

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