Die koronare Computertomografie-Angiografie (CCTA) ist inzwischen eine wichtige Untersuchung
in der KHK-Diagnostik und Therapie (Revaskularisierung). Die weite Verbreitung der
CCTA hat jedoch eine große Gruppe von Patienten ohne hämodynamisch obstruktive koronare
Herzkrankheit (KHK) offenbart, deren Prognose und Behandlung unklar ist. Zudem wurde
in der vor wenigen Wochen publizierten PREVENT-Studie die Sinnhaftigkeit der Angioplastie
vulnerabler nicht stenosierender Koronarstenosen eindrucksvoll aufgezeigt. Die Messung
der koronaren Entzündung bzw. Vulnerabilität durch CCTA mithilfe des FAI-Scores (perivaskulärer
Fettattenuierungsindex) könnte eine Vorhersage der Vulnerabilität und des kardiovaskulären
Risikos ermöglichen und die Behandlung von Personen ohne obstruktive KHK leiten. Die
Oxford Risk Factors And Non-invasive Imaging-(ORFAN-)Studie zielte darauf ab, das
Risikoprofil und die Ereignisraten bei Patienten zu bewerten, die sich im Rahmen der
routinemäßigen
klinischen Versorgung des britischen National Health Service (NHS) einer CCTA unterziehen.
Sie sollte die Hypothese prüfen, dass eine koronare Arterienentzündung die Herzmortalität
oder schwerwiegende kardiale Ereignisse (MACE) bei Patienten mit oder ohne KHK verursacht.
Außerdem sollte die Leistung des zuvor trainierten Risikoprognosealgorithmus mit künstlicher
Intelligenz (KI) und des zugehörigen KI-Risikoklassifizierungssystems in einer britischen
Bevölkerung extern validiert werden.